Mittwochabend: Flutlicht und über 35000 im Stadion - voller Erwartungen. Über eine halbe Stunde lang spielt der Club gut, ist offensiv, aber wieder einmal nicht erfolgreich. Die Chancen sind da, die Tore aber fehlen. Auf der Gegenseite, im Club-Tor, steht erstmals Rudi Kargus. Viele sind gekommen, um ihn zu sehen.
Sie erleben einen ruhigen, kaum nervösen ExHamburger, der am Ende viermal geschlagen wurde, aber dennoch an diesen vier Treffern keine Schuld hatte. Im Gegenteil: Mit manch waghalsiger Parade und geschicktem Herauslaufen verhindert er noch einige mögliche Frankfurter Tore. In der 23. Minute allerdings hat Kargus, der Neu-Nürnberger, Glück. Als er Cha Bum am Bein festhalten muß, um einen Treffer zu verhindern, wäre ein Elfmeter fällig gewesen.
Gegen die Tore von Hölzenbein, Lottermann (2 Mal) und wieder Hölzenbein gab's nichts zu halten. Der Club spielte zu hektisch, nervös, später zu phlegmatisch, immer wieder den gleichen Stiefel. Hohe Bälle nach vorne, in die Sturmmitte, wo Wolfgang Frank hoffnungslos eingekeilt war zwischen Pezzey und Körbel. So kann man einfach eine so stabile Abwehr nicht knacken.
Selbst als Werner Heck in der 65. Minute das Anschlußtor zum 1:2 gelang und auf den Rängen wieder so etwas wie Hoffnung auf keimte, blieb der große Ruck in der Club-Mannschaft aus. Trainer Horst Heese bedauerte sehr, daß Norbert Eder bereits nach 39 Minuten verletzt ausscheiden mußte. Für ihn übernahm Schöll die Bewachung von Cha Bum. Schöll war der einzige Club-Spieler, der Normalform brachte.
Horst Heese: „Wir hatten zu viele Ausfälle. Aber wir müssen da durch. Es, hilft nichts, wir müssen selbst durch dieses Tief."
F. S.