Man war mit so guten Vorsätzen gen Westen gefahren - zweimal übrigens in dieser Woche (ein-mal hatte man den geplanten Trainingsaufenthalt abgebrochen und war wieder in Nürnberg aufgetaucht, um sich dann zwei Tage später endgültig in die westdeutsche Punktspiel-Höhle zu wagen) - und die wenigen Club-Fans teilten diesen Optimismus. Hinterher gab's aber nur enttäuschte Gesichter und bitterböse Kommentare.
Club-Präsident Michael A. Roth, mit wertvoller Begleiter- und Journalisten-Fracht im eigenen Jet angejettet, war höchstpersönlich verärgert, auch wenn er dieses 0:4 zunächst mit „Ich bin sprachlos!" kommentierte. Später hatte der Präsident die Sprache wiedergefunden, und er wurde sehr deutlich: „Diese Leistung der Mannschaft wird Konsequenzen haben. Auch der Trainer wird sich jetzt etwas einfallen lassen müssen."
In der Tat: Das 0:4 in Bochum war nicht nur blamabel, es war beschämend. Kein Kampf, kein Aufbäumen, kein Spiel des 1. FCN. Alles war Zufall. Von gekonnten Aktionen war nichts zu berichten. Club-Manager Frank Fieschenberg hatte vor der Bochum-Reise noch deutliche und mahnende Worte gepredigt. Doch sie schienen in den Wind gesprochen ...
Die Einheit fehlte, das gemeinsame „An-einem-Strang-Ziehen". Eigentlich unverständlich, aber Tatsache. Die 0:6 Punkte nach den ersten drei Punktspielen der Rückrunde waren also in Bochum Wirklichkeit geworden. Aus dem sicheren 9. Platz aus der Vorrunde war nach diesem Spieltag plötzlich wieder die Abstiegs-Hölle aufgebrochen.
F. S.