Man hatte in Trier, wo Nürnbergs Extrainer Werner Kern tätig ist, eigentlich wesentlich mehr Publikumsandrang erwartet, aber dann waren doch nur 6 500 ins Moselstadion gekommen. Dem Club konnte das nur recht sein, denn die eigenen Anhäger - gut und gern 500 hatten die lange Fahrt quer durch halb Deutschland angetreten - konnten sich so besser in Szene setzen.
Der 1. FCN war die bessere Mannschaft. Nur in kämpferischer Hinsicht hatten die Trierer etwas voraus. Einige Clubspieler wirkten zu zaghaft, übervorsichtig. Es fehlte der letzte Einsatz. Und mit so einer Einstellung kann man ganz einfach auf Plätzen wie in Trier oder auch anderswo im Süden nicht gewinnen. Dabei lag ein Club-Sieg durchaus im Bereich des möglichen. Chancen waren vorhanden.
Lieberwirths erstes Geschoß in der 15. Minute wurde allerdings von Vollack abgewehrt. Dann ein herrlicher Heidenreich-Kopfball, wieder hielt Vollack. Und schließlich das 1:0 für Trier, nachdem die Clubabwehr bei einem Freistoß alles andere als aufgepaßt hatte. Sowohl Hermandung als auch Torschütze Leiendecker waren völlig ungedeckt. Kurz vor der Pause wurde Heidenreich von Hermandung - er lief fast Amok - ganz klar gefoult.
Schiedsrichter Niebergall zeigte ohne Scheu auf den Elfmeterpunkt - und nun schien das Moselstadion zu kochen. Weyerich blieb eiskalt, schoß zum 1:1 ein und einige Trierer Spieler gerieten ob dieses Elfmetertores fast an den Rand der roten Karte. Dabei passierte auch ein Faustschlag von Triers Torhüter Vollack gegen Heidenreich. Der Schiedsrichter sah es nicht, viele Zuschauer auch nicht - aber das Fernsehen war dabei.
Nun, nach der Pause sah man nicht mehr viel Fußball. Es war Hektik, auf beiden Seiten viel Durcheinander und „Kleinholz". Am Ende war man mit dem 1:1 zufrieden. Oberacher vergab in der 80. Minute noch die beste Chance zum Clubsieg.
F. S.