24. Spieltag 1978 / 79 Sa., 24.03.1979

1. Bundesliga

1. FC Nürnberg - Eintracht Braunschweig

0:3 (0:1)

1. FC NÜRNBERG:

Hummel,

Stocker, J. Täuber, Beierlorzer,

Weyerich,

Schöll, Zivaljevic, Berkemeier, Szymanek,

Lieberwirth, Schmider

Trainer: Gebhardt

Wechsel: Heidenreich für Schmider (55.),

Müller für Hummel (84.)

Karten: ---

Tore: ---

EINTRACHT BRAUNSCHWEIG:

Franke,

Borg, Grobe, Hollmann,

Merkhoffer,

Zembski, Popivoda, Handschuh, Nickel,

Krause, Erler

Trainer: ?

Wechsel: Bruns für Grobe (88.)

-

Karten: ---

Tore: 0:1 Handschuh (16.), 0:2 Krause (63.), 0:3 Nickel (66.)

-

Schiedsrichter: Hennig

Zuschauer: 25.000

Besondere Vorkommnisse: Keine

Spielbericht aus der CLUB-REVUE Nummer 4 vom April 1979

DAS SCHWÄCHSTE HEIMSPIEL DES CLUB

>Die Stunde der Wahrheit gegen Braunschweigs< stand als Schlagzeile in unserem Stadionprogramm >Club-Kurier<. Es wurde zur >Stunde der Wahrheit<, zur bitteren Wahrheit. Ein Sieg über die ebenfalls gefährdete Eintracht Braunschweig hätte noch einmal alle Hoffnungen mobilisiert. So aber? 0:3 verloren! Es war deprimierend, wie die Mannschaft sich dieses Spiel von einem schwachen Gegner aus der Hand nehmen ließ und auch gar nicht den Versuch machte, es wieder in den Griff zu bekommen.

Man weiß, daß unsere Mannschaft nicht mit Technik Spiele entscheiden kann. Sie lieferte ihre besten Partien, wenn sie bereit war, 90 Minuten lang zu kämpfen. Doch gegen Braunschweig war nichts von jener Tugend zu sehen. Müde, kraftlos, manchmal lustlos wurde gespielt. Spurts gab es nur von Horst Weyerich und Peter Stocker zu sehen. Anfangs hatte auch noch Dieter Lieberwirth Mut und Initiative. Später resignierte auch er. Braunschweigs 1:0 fiel bereits in der 16. Minute nach einem Freistoß von Handschuh, der den Ball geschickt über die Mauer zauberte und Hummel keine Chance ließ. Bis zur Pause so gut wie keine Club-Torchance. Herzlich wenig, und die 25 000 auf den Rängen wurden nervös. Wer konnte ihnen angesichts einer solchen Leistung die Pfiffe verübeln? Noch hatte man Hoffnungen für die zweiten 45 Minuten. Doch diese Erwartungen wurden wieder bitter enttäuscht. Kein Aufbäumen, kein Siegeswille. Bälle wurden verstolpert, kampflos dem Gegner überlassen und ohne >Feindeinwirkung< ging mancher Clubspieler zu Boden. Warum? Das war die Frage, die sich die Zuschauer stellten. Als dann in der 63. Minute Kraus nach viermaliger unentschlossener Abwehr vor dem Clubtor aus fünf Metern das 2:0 erzielt hatte und als drei Minuten später Nickel mit seinem 20-Meter-Schuß zum 3:0 erfolgreich war, da gab es das große Abwandern von den Rängen. Das gab es bis jetzt noch in keinem Bundesligaspiel in Nürnberg.

Vorbei und vergessen waren die großen kämpferischen Leistungen der letzten Wochen und Monate. Nürnbergs Zuschauer wurden in der Bundesligazeit dieser Saison nicht gerade verwöhnt, aber eins stellte sie - trotz Niederlagen oder Remis - immer wieder zufrieden: Die vorbildliche Moral und der Einsatz, auch bei Niederlagen. Gegen Braunschweig war nichts mehr davon vorhanden. Ausgerechnet in diesem wichtigen, entscheidenden Spiel. Enttäuschung weit und breit. War Braunschweig die letzte Möglichkeit zum Klassenerhalt?

F. S.
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Links: Herbert Heidenreich versucht an Popivoda vorbeizukommen.

Mitte: Meist zogen die Clubspieler in Zweikämpfen den kürzeren. Hier hat, trotz eleganter Grätsche, Winfried Berkemeier keine Chance.

Rechts: Kurz vor Schluß prallten Gerd Hummel und Jürgen Täuber zusammen. Hummel drückt seine Nase. Es ist nichts mehr zu retten. Sie ist gebrochen. Hummel mußte noch gegen Müller ausgewechselt werden.

Zum Verzweifeln. Szymanek hat keine Chance gegen Bernd Franke, der den Ball sicher gefangen hat.

Fotos: Schmidtpeter

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