Der Tabellenvorletzte 1. FCN gegen den Spitzenreiter und Meisterschaftsfavoriten 1. FC Kaiserslautern: Eine klare Sache für die Lauterer? Nein. Am Ende gab es zwar ein 0:0, aber Sieger hätte eigentlich der 1. FCN sein müssen. Aufgrund des kämpferischen Einsatzes, aufgrund der besseren Torchancen und aufgrund einiger Ereignisse, die ganz einfach zu klaren Entscheidungen durch den Schiedsrichter hätten führen müssen.
Es gab drei elfmeterreife Situationen im Lauterer Strafraum: In der ersten Halbzeit wurde Lieberwirth - einschußbereit - ganz klar von Briegel mit dem Arm weggestoßen, klarer Fall von Elfmeter. Nach der Pause wurde Schöll gefoult und schließlich auch noch Jürgen Täuber. Zumindest einmal konnte man doch von Schiedsrichter Kindervater aus Köln erwarten, daß er seine Pfeife betätigt hätte.
Ob der Unparteiische wohl durch die Fernsehaufzeichnungen eine Woche zuvor, als sich Konschal gegen Rüssmann theatralisch und ohne von Rüssmann berührt worden zu sein, fallen ließ und damit Elfmeter bekam, vor einem Elfmeterpfiff scheute? Fast hatte man den Eindruck.
Nun, diese drei elfmeterverdächtigen Szenen waren nicht genug des Club-Pechs. In der 72. Minute knallte Berkemeier einen seiner gefährlichen Freistöße in Richtung FCK-Tor, der Schwede Hellström lenkt mit dem Ellbogen den Ball gegen das Torholz. Drei Minuten später: Eckball für den Club, Schöll steht günstig, schießt schwach, Abpraller zu Berkemeier, der will es ganz genau und zu gut machen, jagt den Ball scharf über Hellström hinweg aufs Tor - aber von der Unterkante der Querlatte springt das Leder zurück.
Die Zuschauer sind am Verzweifeln. Zumal Schiedsrichter Kindervater kurz zuvor in der 71. Minute auch noch mit einer Entscheidung die 44 000 auf die Palme treibt, als Schmider bedrängt wird, aber noch zu Hoeneß spielen kann; der geht allein in Richtung Lauterer Tor, doch da hatte Kindervater abgepfiffen und Freistoß für den Club gegeben.
Nun, am Ende blieb es beim 0:0. Auf den ersten Blick betrachtet ein gutes Ergebnis gegen einen Tabellenersten. Auf den zweiten Blick besehen aber muß man feststellen: Ein Punkt wurde vergeben. Mit Hilfe des Schiedsrichters, mit Hilfe aber auch der eigenen Fehler im Angriff bei klaren Torchancen.
Nicht vergessen werden sollte aber die insgesamt sehr gute Leistung der Clubmannschaft, in der sich wieder Torwart Hummel, Libero Horst Weyerich und besonders Dieter Lieberwirth hervortaten. Der 1. FC Kaiserslautern hatte seinerseits auch einige gute Torchancen, die allerdings von Hummel ausgezeichnet vereitelt wurden.
F. Sch.