Alle guten Vorsätze, im Münchner Olympiastadion zumindest einen Punkt zu holen, waren bereits nach vier Spielminuten durchkreuzt, denn Schwarzenbecks Foulspiel (gestrecktes Bein gegen Manfred Müller) brachte das 1:0 für die Bayern und damit wieder Unsicherheit in die nervöse Clubmannschaft. Es dauerte eine Zeit, ehe sich der Club fangen konnte. Doch dann hatte er durchaus Möglichkeiten, auch die Bayern in Verlegenheit zu bringen. Gut aufgebaute Spielzüge von Schöll und von Schmider brachten Uli Hoeneß zweimal in beste Schußposition. Doch beide Male traf der ExMünchner nur in die Hände von Sepp Maier. Und in der 36. Minute rettete Maier nach einem Lieberwirth-Schuß.
Vielleicht hätte sich die Club-Elf gefangen, wenn sie aus einer dieser Chancen das 1:1 oder gar das 2:1 geschafft hätte. Aber als schließlich nach einem Kopfball Oblak das 2:0 für die Münchner erzielte, war die Vorentscheidung bereits gefallen. Nach der Pause bot sich zwar Klaus Täuber noch einmal nach einem Alleingang die Möglichkeit zum 2:1, doch er zögerte zu lange und fast im Gegenzug fiel Paul Breitners 3:0. Damit war die Partie gelaufen und sie hätte anschließend außer dem 4:0 (Elfmeter durch Breitner) auch noch höher für die Bayern enden können. Der Club gab trotz dieses 0:4 nicht auf, griff weiter an, doch die Ausbeute blieb mager: Nur noch ein Pfostenschuß von Lieberwirth.
Der Club hatte in München insgesamt gesehen keine Chance, denn nach wie vor vergibt er seine entscheidenden Chancen im Angriff. Daß die Münchner in Rummenigge, Breitner und Maier ihre stärksten Spieler hatten, ist nicht verwunderlich. Ihre Erfahrung und ihr Können wird gerade gegen einen Neuling umso deutlicher. Uli Hoeneß mühte sich zwar an der Stätte einstiger großer Erfolge, doch ein Tor wollte ihm nicht gelingen.
Trotz des 0:4 doch eine sehr erfreuliche Feststellung: Unser Club-Anhang ist einmalig. Selbst nach dem vierten Münchner Tor hielt er seiner Mannschaft noch die Treue. Herzlichen Dank dafür.
F. Sch.