Der zum Ausgleich des Clubetats errechnete Zuschauerschnitt wurde erreicht. Auch die Punkte-Ausbeute stimmte. Weitere wünschenswerte Normen wurden die letzten zwanzig Minuten ausgenommen nicht erfüllt.
Bis zu diesem Zeitpunkt überwogen rücksichtslose Härte und konzeptloses Spiel. Darmstadt handelte sich 4 „Gelbe Karten" ein, der Club deren 2. Kein Wunder, daß die „Medizinmänner" beider Teams oft gerufen wurden. Ihr Einsatz lohnte sich allemal. Selbst sich am Boden windende Akteure waren in verblüffend kurzer Zeit wieder topfit.
Das l :0 schmeichelt den Darmstädtern. Zwar vergab Ex-Cluberer Drexler bereits in der 9. Minute eine klare Chance, aber darnach boten die ansonst auswärtsstarken Hessen denkbar primitiven Fußball. Nach Querpässen im Mittelfeld folgte zumeist nur ein blind nach vorn gewuchteter „Entlastungsschlag". Die umbesetzte Clubabwehr wurde kaum ernsthaft geprüft.
Leider ließ auch der 1. FCN wenig Spielwitz erkennen. Einziger Höhepunkt der ersten Halbzeit blieb Pechtolds zum l :0 führender Flachschuß (43. Min.).
Nach der Pause häuften sich die Nürnberger Treffermöglichkeiten. Meininger, Pechtold, Nüssing und der für Eder eingewechselte Sturz hätten für einen klaren Sieg sorgen können. Zudem traf Geinzer (84. Min.) mit einem Effet-Schuß nur den Querbalken. Erst der Schlußspurt des Clubs brachte statt holpriger Einzelaktionen flüssiges Mannschaftsspiel. Daß gute Torchancen versiebt wurden, ärgerte die 17000 Besucher weniger als der zuvor demonstrierte Fußballstil.
A. W.