Eines vorweg, auch die sportliche Geburtstags-Veranstaltung des 75 Jahre. alt gewordenen Altmeisters war des Jubilars würdig. Geburtstagsgast, Rahmen und Wetter trugen dazu ebenso bei wie eine über sich hinauswachsende Clubelf.
Erfreulich, daß just die „Benjamine" Erhard Suffel, Klaus Müller und Rainer Kraus erstaunlich gut mitmischten. Suffel leistete die Vorarbeit zum 1:0. Müller erwies sich als schier unschlagbarer Schlußmann und Kraus hätte mit einem großartigen Kopfball um ein Haar das 2:1 erzielt.
Dem schnellen und auch in puncto Technik begeisternden Spiel ging ein spektakuläres Fallschirm-Zielspringen der Firma DAIMON voraus. Drei in rot gekleidete Springer landeten fast genau im Fadenkreuz. Anschließend wurde Clubkapitän Dieter Nüssing für sein 400. Spiel geehrt.
Wenig später erlebten die 18 000 einen furios startenden Club. Schon nach wenigen Minuten hatten sich „Tils" Schützlinge gute Torchancen erspielt. Erst allmählich fanden sich die Gäste - sie versuchten ihr Soll im Schongang zu erfüllen - besser zurecht. Doch der Club blieb am Drücker. In der 29. Minute trickste Dieter Nüssing nach Zuspiel Süffels zwei Gladbacher nebst Torhüter Kleff aus und schoß zum vielumjubelten l :0 ein.
Dann legten die Gäste einen „Zahn" zu. Jensen und Klinkhammer prüften Schwarzwälder mehrmals, doch letzterer war in glänzender Form.
Die Halbzeitpause wurde von den derzeit bekanntesten Club-Leichtathleten überbrückt. Irene Keppke, Vierte der Deutschen Cross-Meisterschaft, hatte in einem 800 m-Lauf keine Mühe, die Vorgabe ihrer Konkurrentinnen wettzumachen, während Udo Haffer (Deutscher Vizemeister im Hochsprung) 2.10 übersprang. Sein Vorhaben im Alleingang die Olympianorm (2,18 m) zu erreichen, war innerhalb von knapp 20 Minuten nicht zu verwirklichen.
Die zweiten 45 Minuten standen zumeist im Zeichen des deutschen Titelanwärters. Mitunter glich das Spiel einem Eishockey-Powerplay. Aber der Club verteidigte mit Glück und Geschick. Zudem hielt Jugendtorhüter Klaus Müller bravourös. Dennoch ließen sich die Nürnberger nicht völlig einschnüren. Bei einem ihrer Konter blieb ein elfmeterreifes Foul an Geinzer ungeahndet.
Der Ausgleich fiel sieben Minuten vor Spielschluß durch den Dänen Simonssen und war für Müller unhaltbar.
Das respektable 1:1 löste eitel Freude aus und berechtigt zu neuer Hoffnung. Gleichwohl sollte nicht verkannt werden, daß der Testwert von Freundschaftsspielen - auch wenn der Gegner Borussia Mönchengladbach heißt - umstritten bleibt.
A. W.