7. Spieltag 1974 / 75 Sa., 14.09.1974

2. Bundesliga Süd

VfR Heilbronn - 1. FC Nürnberg

0:3 (0:0)

VfR HEILBRONN:

Hrynda, Güntner, Hägele, Kubasik, Otto Frey, Fanz, Haaga, Micic, Spannenkrebs, Grimm, Karl-Heinz Frey

Trainer: ?

Wechsel: Weil für Fanz (68.), Herz für Spannenkrebs (72.)

Karten: ?

Tore: ---

1. FC NÜRNBERG:

Schwarzwälder, Pechtold, Rüsing, Hannakampf, Sturz, Nüssing, Geinzer, Petrovic, Majkowski, Walitza, Hiestermann

Trainer: Tilkowski

Wechsel: Schabacker für Majkowski (75.)

Karten: ?

Tore: 0:1 Nüssing (65.), 0:2 Schabacker (75.), 0:3 Geinzer (78.)

-

Schiedsrichter: Walesch

Zuschauer: 8000

Besondere Vorkommnisse: Keine

Spielbericht aus der FCN - Vereinszeitung Nummer 10 vom Oktober 1974

Der Bann wurde gebrochen!

Die Zeit, in der Heilbronn für den Nürnberger „Club" als uneinnehmbare Festung galt, ist dahin. Nach fünf Regionalligajahren, in denen die Nürnberger neun von zehn umkämpften Punkten in der Käthchenstadt ließen, kamen sie im ersten Spieljahr der neugeschaffenen 2. Bundesliga zu ihrem ersten Sieg.

Mit einer eindrucksvollen Gesamtleistung entführte der „Club" beide Punkte. Zwar wurde der alte Rivalenkampf erst in der letzten halben Stunde entschieden, aber die Nürnberger waren während der gesamten Spieldauer konditionell stärker, im Spiel mit und ohne Ball beweglicher, im Antritt schneller und als Team weitaus dynamischer als die Platzherren. Das Treffen wurde praktisch vom besten Spieler auf dem Platz, vom kampfstarken Dieter Nüssing, der in der 65. Minute das erste Tor köpfte, entschieden. Die Leistung der anderen Spieler soll dadurch nicht herabgesetzt werden, denn jeder einzelne erfüllte seine Aufgaben fehlerlos. Nach dem l :0 gab es keinen Zweifel mehr am Sieger, denn die Nürnberger Truppe stellte fast auf jeder Position den besseren Spieler. Als die Heilbronner in Rückstand geraten waren, hatten sie nichts mehr hinzuzusetzen; im Gegenteil, die Nürnberger steigerten sich immer mehr und das Spiel erreichte seinen absoluten Höhepunkt, als in der 77. Minute der für Majkowski hereingewechselte Schabacker einen Rückpaß Nüssings direkt verwandelte und auf 2:0 erhöhte. Auch das 3. Tor wurde aus der Defensive heraus in einem Steildurchbruch erzwungen, wobei der technisch versierte Geinzer auch noch den gegnerischen Torwart gekonnt ausspielte.

Beim Club überragte die Mittelfeldachse Nüssing-Petrovic-Geinzer, während die beiden Außenstürmer Majkowski und Hiestermann zwar ständig für Gefahrenmomente vor dem gegnerischen Tor sorgten, im Abschluß jedoch erfolglos blieben. Auch Walitza gelang kein Treffer, aber er spielte sehr mannschaftsdienlich und diszipliniert. Die beiden Außenverteidiger Pechtold und Sturz deckten konsequent und schalteten sich oft wirkungsvoll in das eigene Sturmspiel ein. Rüsing war ein resoluter, risikolos operierender Vorstopper und Libero Hannakampf zeigte sowohl im Stellungsspiel als auch im Aufbau aufsteigende Form. Bleibt Torwart Schwarzwälder; er wurde nicht sonderlich geprüft. Was auf sein Tor kam, erledigte er sicher und aufmerksam.

Zum Schluß soll noch ein treues, auswärtiges Clubmitglied zu Wort kommen: Heinrich Rembold aus Dürrenzimmern bei Heilbronn sagte: „Es war ein faires Spiel, das 80 Minuten vom Club bestimmt wurde und das auch leicht 0:5 hätte ausgehen können. Nach dem Schlußpfiff bin ich im Stadion sitzengeblieben und habe eine Gedenkminute eingelegt, weil es der erste Nürnberger Sieg in Heilbronn war."

Das sind die Freuden und Leiden der auswärtigen Clubmitglieder, die ihren „Club" während des Jahres nur ganz wenig zu Gesicht bekommen.

Hermann Weber, Neckarsteinach

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