Als Hans Walitza mit einem tollen Kopfballtreffer das 3:2 markiert hatte, rechneten selbst eingefleischte Clubfans eher mit Hofs erneutem Ausgleich als mit Nürnbergs höchstem Saisonsieg. Doch die spielerisch ausgezeichneten Gäste hatten zumindest in Schlußmann Franz eine schwankende Abwehrsäule. Clubtore Nr. 4 und 5 gingen mehr oder minder auf sein Konto.
Schon das 4:2 war vorentscheidend. Selbstbewußtsein und Widerstandskraft der Oberfranken schwanden zusehends. Der Club, schon in der l. Halbzeit Hofs Spielkunst und Eleganz durch Kampfkraft und Zielstrebigkeit wettmachend, ließ den angeschlagenen Gegner nicht mehr zur Besinnung kommen. Selbst ein noch höherer Clubsieg lag im Bereich des Möglichen.
Allein, auch die Gäste ließen gute Chancen ungenutzt. Bereits in der 6. Minute traf Lippert nur das Torholz. Dieser Beinahe-Erfolg beflügelte die Gelbschwarzen. Doch so gekonnt und flüssig der Ball auch durch ihre Reihen lief, der schönste Spielzug gelang dem Club. Eine blitzschnelle Paßfolge Geinzer-Walitza-Geinzer krönte Nürnbergs hervorragender Regisseur (34. Minute) mit dem Führungstreffer. Dann ging es Schlag auf Schlag. Schuster köpfte vier Minuten später Hofs 4. Eckball zum Ausgleich ein und in der 42. Minute brachte Sturz nach Freistoßzuspiel Geinzers den Club erneut in Führung. Fünf Minuten nach Seitenwechsel konnte Hofs Anhang zum zweiten und letzten Mal jubeln. Klein überraschte Nürnbergs falsch postierten Torhüter mit einem Bogenschuß.
In der 60. Minute sorgten Geinzer und Walitza für das 3. Bilderbuchtor des Clubs. Geinzer flankte maßgerecht und der Ex-Bochumer Torjäger köpfte hechtend ein.
Nach weiteren fünf Minuten schoß Sturz nach geglücktem Solo aus spitzem Winkel das 4. Tor. Dem 5:2 (83. Minute) ging eine mißglückte Parade des Gästekeepers voraus Schabacker feuerte den zu kurz abgewehrten Ball wuchtig ins Netz.
Kurz vor dem Schlußpfiff wurde Geinzer regelwidrig im Strafraum gestoppt, und Walitza erwies sich erneut als sicherer Strafstoßschütze. 6:2 gegen Bayern Hof, und das ohne die verletzten Nüssing und Rüsing!
Fürwahr, keiner der 15 000 Besucher hätte dieses Resultat zu prophezeien gewagt.
A. W.