Freundschaftsspiel 1972 / 73 Di., 02.01.1973

1. FC Nürnberg - Bayern München

0:2 (0:1)

1. FC NÜRNBERG:

Schweers, Schuster, Brunner, Schabacker, Kröner, W. Müller, M. Petrovic, Hampl, Michl, M. Müller, S. Petrovic

Trainer: Cajkovski

Wechsel: -

-

Karten: -

Tore: ---

BAYERN MÜNCHEN:

Seifert, Hansen, Breitner, Schwarzenbeck, Beckenbauer, Roth, Krauthausen, Zobel, Müller, Hoeneß, Dürnberger

Trainer: ?

Wechsel: Skoric für Seifert, Hoffmann für Dürnberger (alle 46.),

Schneider für Krauthausen (70.)

Karten: -

Tore: 0:1 Dürnberger (8.), 0:2 Hoeneß (72.)

-

Schiedsrichter: ?

Zuschauer: 16000

Besondere Vorkommnisse: Keine

Spielbericht aus der FCN - Vereinszeitung Nummer 2 vom Februar 1973

Club spielte - die Bayern siegten

Die Münchner Bayern haben auch in Nürnberg einen guten Ruf. Zum Privatspiel kamen 16 000 zahlende Zuschauer ins Nürnberger Stadion. Aber sie erlebten keine Bayern-Elf, die groß aufspielte, sondern einen Regionalligisten, der sich gewaltig steigerte und fast 90 Minuten lang drückend überlegen war. Doch trotz aller tollen Torchancen - am Ende verließen die Münchner mit 2:0 als Sieger den Platz. Sie machten aus „keiner Torchance" zwei Tore. Allein darin bestand der Unterschied zwischen dem Bundesligisten und dem Regionalligisten ... .

Für den Club war dieses Spiel ein Beweis dafür, wie sehr sich die Mannschaft an großen Gegnern steigern kann. Die Nürnberger sprühten nur so vor Einsatz und Eifer. Doch vor lauter Eifer verpaßten sie die besten Chancen. Dazu kam noch, daß sich die beiden Münchner Ersatztorhüter Seifert in der ersten und Skoric in der zweiten Halbzeit enorm steigerten und von der Leistungsschwache ihrer Feldspieler nicht angesteckt wurden. Sie hielten die tollsten Schüsse von Miodrag Petrovic, Schabacker, Hampl, Kröner und Slobodan Petrovic. Der Club hätte an diesem Abend in „aller Freundschaft" den Bayern gut und gern fünf Tore „servieren" können!

Die Münchner sahen nicht gut aus gegen den Club. Beckenbauer und Müller schonten sich für das einen Tag später in London stattfindende Spiel. Ihr Schongang wirkte sich auf alle übrigen Bayern-Spieler aus. Ohne Beckenbauers und Müllers Leistungen blieb die ganze Bayern-Mannschaft schwach. Alle vier Außenstürmer (Dürnberger, Hoffmann, Krauthausen und Schneider) machten gegen Schuster und Brunner fast keinen Stich. Genauso schwer tat sich im Mittelfeld Hoeneß gegen den quirligen Schabacker, einst selbst Jugendspieler beim FC Bayern. Sehr gut auch Slobodan Petrovic im Mittelfeld, enorm gefährlich Miodrag Petrovic. Ungleich waren die Duelle zwischen dem langen Schwarzenbeck und dem kleinen Ex-Bayern Günter Michl, der recht gut spielte. Während der Club streckenweise seine Zuschauer vollauf zufriedenstellte und nur das Toreschießen vergaß, enttäuschten die Bayern. Die zwei Tore, die sie erzielten, resultierten aus Fehlern der Club-Abwehr, vornehmlich ihres Torhüters Schweers. Das l :0 in der 8. Minute erzielte Dürnberger nach Fehlern von Kröner und Schweers, das 2:0 schoß Hoeneß in der 72. Minute nach einem weiteren Fehler von Schweers.

Franz Schäfer

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