Der nur 9000 Köpfe zählende Clubanhang erlebte nichts Neues. Mit anderen Worten: Ein gemessen an früheren Zeiten schwacher 1. FCN besiegte einen noch harmloseren Gegner.
Freiburgs enttäuschende Vorstellung mag durch das Fehlen des verletzten Linsenmeier und der gesperrten von de Fenn, Krivokuca und Gschwendtner hinreichend begründet sein, die erneut unbefriedigende Leistung des nahezu kompletten 1. FCN jedoch kann auch durch den vielzitierten Zwang des Gewinnenmüssens kaum noch plausibel gemacht werden. Vermutlich verfügen etliche Clubspieler nicht über die erhoffte fußballerische Substanz.
Doch wie dem auch sei nur eine enorme Leistungssteigerung kann den Club in die Aufstiegsrunde bringen. Gegen Freiburg präsentierten sich lediglich Dieter Nüssing (trotz verstauchtem Knöchel) sowie Dietmar Schabacker und Günther Michl in entsprechender Form.
Obwohl die Gäste kaum zu kontern wagten, hätte es in der 1. Halbzeit mehrmals im Clubgehäuse klingeln können. Zunächst vermochte Hesselbach einen tückischen Effetschuß Schnitzers nur mit einer Reflexbewegung abzuwehren, dann hatte Bente nach einer leichtsinnigen Aktion Nüssings freie Bahn, und schließlich klärte Schabacker für den bereits geschlagenen Hesselbach auf der Torlinie.
Der dennoch verdiente Führungstreffer des Clubs fiel in der 39. Minute. Der ballführende Rudi Sturz stürzte nach einer ihm geltenden Attacke im Freiburger Strafraum und der Unparteiische deutete sofort auf den Elfmeterpunkt. Eine zweifellos harte Entscheidung, aber ob berechtigt oder nicht, Miodrag Petrovic verwandelte den Strafstoß unhaltbar. Wenig später wurde Nüssing regelwidrig zu Fall gebracht, doch der ansonst gut leitende Schiedsrichter Geißel ließ weiterspielen und glich damit seinen umstrittenen Elfmeterpfiff aus.
Nach der Pause wurden die Angriffe des Clubs gefährlicher, aber Manfred Drexler versiebte eine Reihe klarer Chancen. Erst ein von Verteidiger Schabacker in der 58. Minute abgefeuerter 16-m-Schuß brachte das längst fällige 2:0. Damit war das Spiel gelaufen und der bereits zu Beginn am Knöchel lädierte Dieter Nüssing konnte getrost durch Sepp Brunner ersetzt werden. Acht Minuten vor Schluß beorderte „Tschik" den wiedergenesenen Kröner für den überaus unglücklich operierenden Drexler aufs Feld. Am Resultat änderte sich nichts mehr.
A.W.