Auch in Kassel bewies sich wieder einmal, wie zugkräftig der Club in der Regionalliga Süd wirklich ist. 25 000 kamen ins Aue-Stadion und sahen ein gutes Spiel. Lange Zeit allerdings nur von ihrem KSV Hessen Kassel, der mit unserer defensiv eingestellten Mannschaft (Hampl hing weit im Mittelfeld und mit Michl und Drexler hatten wir nur zwei Sturmspitzen) recht respektlos umging und schon nach 15 Minuten 2:0 hätte in Führung liegen müssen.
Mit viel Glück, aber auch mit Geschick wäre ein 0:0 bis zur Pause beinahe zu retten gewesen, hätte nicht Ruschmeyer zwei Minuten vor dem Halbzeitpfiff ganz allein flach nach innen spielen können und hätte Hesselbach nicht danebengegriffen. Der Abwehrversuch von Rudi Sturz gegen Baumann hatte keinen Erfolg mehr und die Hessen führten 1:0.
Der Club kam mit guten Vorsätzen aus der Kabine. Doch in der 47. Minute schien jede Hoffnung auf einen Punkt für Nürnberg zunichte, als ein Freistoß von Hansmann in der Clubmauer abprallte und für Hesselbach unerreichbar wurde. Doch die Moral der Clubelf zeigte sich gerade nach diesem 0:2-Rückstand. Drexler verkürzte in der 65. Minute auf l :2 und zehn Minuten später glich Sepp Brunner (in der 58. Minute für Hampl neu ins Spiel gekommen) nach herrlicher Vorarbeit von Drexler aus.
Die Schlußminuten wurden noch hektisch für uns, denn Schiedsrichter Kirchenbauer stellte Günther Michl praktisch grundlos vom Platz. Michl wurde einmal verwarnt und flog dann nach einem Zweikampf vom Feld. (Inzwischen ist die Sportgerichtsverhandlung vorüber und Michl bekam zwei Wochen Sperre). Ein Pfostenschuß von Habedank erinnerte uns drei Minuten vor Schluß noch einmal daran, daß Kassel in diesem Spiel die weit besseren Chancen hatte.
Wir waren mit dem 2:2 hochzufrieden. Endlich einmal ein Clubspiel, bei dem zwei Clubchancen zu zwei Clubtoren gereicht hatten. Sonst ist es meist anders: Viele Clubchancen und wenig Clubtore. Mit der gesamten Mannschaftsleistung in Kassel konnten Trainer und Betreuer vollauf zufrieden sein.
Franz Schäfer