Wacker-Trainer Hans Auernhammer, dereinst erfolgreicher Flügelstürmer der Münchner „Löwen", urteilte nach dem Schlußpfiff: „Das war unser bislang schwächstes Spiel." Diesem Trainerwort darf ausnahmsweise uneingeschränkt Glauben geschenkt werden. Kurz, Münchens ehemals berühmte „Blausterne" präsentierten sich 90 Minuten lang gemäß ihrem Tabellenstand als erneut zum Abstieg verurteilte Aufsteiger. Dennoch bemühte sich der Club lange Zeit vergeblich, die zwar vielbeinig, aber ansonst sehr bieder verteidigte Wacker-Festung zu stürmen. Erst ein in der 53. Minute von M. Petrovic abgefeuerter und durchaus haltbarer Schrägschuß schuf „grünes Licht". Auch das zwei Minuten später folgende 2:0 M. Petrovic verwertete mühelos ein Zuspiel Geyers ging mehr zu Lasten der plötzlich kopflos gewordenen Wacker-Abwehr als auf das Konto des nach Seitenwechsel zwingender aufspielenden 1. FCN. Lediglich das von Geinzer in der 60. Minute erzielte 3:0 vermochte zu begeistern. Doch als Geinzer kurz darnach verletzt ausschied, verfiel der Club wieder in den erfolglosen Trott der ersten 45 Minuten. Schade, denn just gegen die harmlosen Gäste konnte mit Recht erwartet werden, daß „Tschiks" Schützlinge trotz Aufbaujahr überzeugender auftrumpfen würden.
Im übrigen waren sowohl Rekonvaleszent Rudi Kröner als auch der in der 2. Halbzeit erstmals wieder eingesetzte Dauerpatient Rudi Michl noch weit von ihrer früheren Form entfernt. Letzterer „glänzte" nur durch zwei Fouls, die ihn bei weniger Nachsicht des Unparteiischen erneut zum Zuschauen verurteilt hätten.
Bleibt zu hoffen, daß zumindest „Libero" Kröner in Bälde wieder voll da ist und daß der wegen Verletzung pausierende Manfred Drexler endlich das Mittelstürmerproblem des Clubs löst.
Daß sich der vor der Pause als Sturmspitze versuchende Dieter Nüssing als Aufbauspieler mehr nützt, wurde einmal mehr offenbar.
A. W.