Der Angstgegner SSV Reutlingen wurde bezwungen. Väter des Sieges waren Energiebündel Dieter Nüssing und Schiedsrichter Dreher. Ersterer schuf in der 79. Minute dank eines tollen Solos die Voraussetzung zum 3:2, letzterer stand beim 4. Clubtreffer Pate. Konkret: Herr Dreher übersah ein klares, dem Torschützen Hampl Tor und Tür öffnendes Handspiel von S. Petrovic. Dennoch war der Sieg des Clubs aufgrund größerer Spielanteile und zahlreicherer Torchancen verdient. Um jedoch einem drohenden Zuschauerdefizit zu begegnen - dieses Mal wurde das Limit um 10 000 unterschritten - bedarf es besserer Leistungen.
An Positivem sei vermerkt, daß die gesamte Clubelf an Einsatzfreude nichts zu wünschen übrig ließ. Im einzelnen verdienen Kapitän Dieter Nüssing, dem zwar die Libero-Rolle nicht lag, sowie die Gebrüder Petrovic und Peter Geyer erwähnt zu werden.
Dieter Nüssing war ein unermüdlicher Ankurbler, Miodrag und Slobodan Petrovic, spielerisch einmal mehr überzeugend, legten kaum Schnaufpausen ein und Peter Geyer zeigte sich wider Erwarten beweglich. Im übrigen war das Spiel - von der Torfolge her gesehen - durchaus interessant.
Peter Geyer markierte bereits in der 2. Minute nach feiner Einzelleistung das l :0. Ein verheißungsvoller Auftakt, doch plötzlich sah sich die erneut unsicher wirkende Clubabwehr vor Probleme gestellt.
Ursachen waren schnelle Reutlinger Konterangriffe und mißglückte Faustabwehren Hesselbachs.
In der 15. Minute jedoch vermochte sich der Nürnberger Schlußmann durch einen glänzend parierten Foulelfmeter auszuzeichnen. 60 Sekunden später allerdings war der Ausgleich perfekt. Thommes gab der Clubabwehr fast mühelos das Nachsehen.
In der 18. Minute erzielte Miodrag Petrovic das 2:1. Eine turbulente Szene ging voraus. Der Clubrechtsaußen sah das von Keeper Frick verlassene Gehäuse und schoß aus gut 25 m Entfernung gekonnt ein.
Nach der Pause - der verletzt angetretene Drexler wurde durch Hampl ersetzt - kam mehr Linie ins Clubspiel, aber das Glück fehlte. Slobodan Petrovic traf nur den Pfosten und weitere Schüsse strichen denkbar knapp am Ziel vorbei.
Um so überraschender fiel das 2:2. Lühr flankte, Nürnbergs Abwehr einschließlich Hesselbach stand wie erstarrt und Vöhringer köpfte ein.
Ein Teilerfolg der Gäste schien sich abzuzeichnen, aber sie hatten die Rechnung ohne Clubkapitän Nüssing gemacht. Slobodan Petrovic schickte Nüssing mit einem hohen Paßball auf die Reise, dieser flankte sich unwiderstehlich durch und den Rest besorgte Albert Bittlmayer. Zwei Minuten vor dem Schluß pfiff gelang dem Club das bereits geschilderte 4:2.
A.W.