Nach dem l :2 zum Auftakt gegen Heilbronn kam es nun in Schweinfurt darauf an, wenigstens etwas Boden gutzumachen.
Wir wären schon mit dem gleichen Ergebnis zufrieden gewesen wie im Vorjahr, nämlich mit einem 1:1. Denn in Schweinfurt ist schwer zu spielen, zumal auch die Schweinfurter ihr erstes Spiel in Ingolstadt verloren hatten. 10000 Zuschauer waren gekommen. Sie feuerten ihre Mannschaft an.
Wir begannen vorsichtig. Trainer Fritz Langner hatte den alten Routiniers in der Abwehr den Vorzug gegeben, denn nach der kurzen Vorbereitungszeit schienen sie am besten in Form. Manfred Drexler spielte als Nummer 8 gegen Andy Buß und hielt sich sehr gut.
Dennoch: Die Schweinfurter begannen mit einem wuchtigen Angriff nach dem anderen. Es war schwer, diese quicklebendigen Außen Drozdek und Nöth in den Griff zu bekommen. Beide Verteidiger, Leupold und Popp, sahen nicht immer gut aus. Und auch Theis hatte viel Mühe mit Nahlik. Nach drei Minuten hatten die Schweinfurter ein Tor erzielt, doch nach Foul an Wenauer. SR Betz war sehr aufmerksam, sah dieses Foul (neun von zehn Schiedsrichtern hätten es bestimmt übersehen) und erkannte den Treffer nicht an. Das Volk tobte und brüllte. Doch Betz behielt klaren Kopf. Ein Glück.
Immer wieder Schweinfurt, zweimal Schüsse an die Latte. Dann klare Chance für Drozdek, doch vorbei. Endlich Entlastungsangriffe der Clubstürmer. Die Mittelfeldreihe mit Nüssing, Drexler und Starek hatte Schwerstarbeit. Doch mehr und mehr kamen sie. Und nach 23 Minuten jubelte der kleine Nürnberger Anhang. Brungs war rechts durch, feiner Rückpaß zu Starek und Nürnbergs Club führte l :0. Doch dann kam prompt wieder der Dämpfer: Freistoß vor dem Clubtor, „Kanonenschlag" von Brunner, und Theo Diegelmann konnte dieses Geschoß nur abprallen lassen. Nöth schaltete schneller als Leupold und es hieß 1:1.
Doch nun wurde der Club stärker. Herrlicher Angriff über Starek, er spielte drei Schweinfurter aus, Paß zu Drexler, dessen Schuß wurde noch von Mroskos Stiefelspitze abgelenkt und wieder lag der Club in Führung. Doch wieder nur fünf Minuten später die kalte Dusche. Einen 20-Meter-Schuß ließ Diegelmann wieder abprallen, Nöth war erneut zur Stelle und es stand 2:2. Und das zwei Minuten vor der Pause.
Trainer Langners Worte während der Teepause spornten die Mannschaft an. Nach der Pause wurde die nun schon merklich bessere Kondition der Clubelf ausschlaggebend.
Mrosko startete in der 65. Minute einen Alleingang, Thaumüller foulte und den folgenden Elfmeter verwandelte Starek eiskalt zum 3:2. Kurz darnach Alleingang von Bittelmayer (der für Michl gekommen war), Abpraller und Nachschuß von Mrosko. Der Club führte 4:2 und war damit sicherer Sieger, auch wenn nun in den letzten 20 Minuten alles andere als sicher und ruhig gespielt wurde. Man mußte streckenweise sogar um diesen Vorsprung noch Angst haben. Doch dieses Spiel hat gezeigt, daß die Clubmannschaft wieder auf dem Weg nach oben ist. Noch gibt es viel zu feilen und zu verbessern, doch die Ansätze in Schweinfurt waren streckenweise sehr gut.
Nach dem zweiten Spieltag blieb das Fazit: wir starteten besser als im Vorjahr. Damals nämlich daheim 3:0 gegen Kassel und dann in Stuttgart 0:4 verloren. Jetzt daheim 1:2 gegen Heilbronn und 4:2 in Schweinfurt. Damals 2:2 Punkte und 3:4 Tore, diesmal 2:2 Punkte und 5:4 Tore.
fs.