Vielleicht war man zu diesem Spiel mit zu hoch geschraubten Erwartungen gekommen, denn von der Tabellen-Situation aus betrachtet, war zu erwarten, daß beide Mannschaften unbedingt gewinnen wollten. War es daher ein Wunder, daß bei der alten Rivalität im Hintergrund ein Spiel geboten wurde, das verkrampft und restlos enttäuschend verlief. Unsere Mannschaft war so eingestellt, daß sie keinesfalls versuchen sollte, das Spiel allein durch kämpferischen Einsatz zu bestimmen. Sie war vielmehr angewiesen, ihre sicherlich vorhandene größere spielerische Substanz zum Tragen zu bringen. Auf dem Spielfeld war dies alles vergessen und auch in der Halbzeit schien bei allen Akteuren der Vorhang gefallen zu sein, denn die 2. Hälfte brachte in keiner Weise eine Änderung.
Unnötige Häkeleien, kleinliche Revanchefouls und kopflos-eigensinniges Einzelspiel ließen einfach keine echte Derby-Stimmung aufkommen, und jeder, der den Fußballsport liebt, hat sicher den Schlußpfiff als Erlösung empfunden. Warum die Kleeblatt-Spieler nach Spielende jubelnd die Arme hochrissen, war nach ihrer ebenfalls mehr als mäßigen Leistung nicht verständlich. Diese Begegnung brachte unsere Mannschaft spielerisch nicht weiter und hat klar aufgezeigt, daß der wegen Krankheit fehlende Rudi Kröner im Mittelfeld unentbehrlich ist und daß die vielleicht mit zu viel Vorschußlorbeeren überhäuften jungen Spieler im Moment ein Formtief zu verzeichnen haben, wobei man nur hoffen kann, daß es unserem Trainer Thomas schnellstens gelingt, die vorhandene Formkrise zu beheben.
Nach dieser Begegnung lautet die Derbybilanz wie folgt: 113mal gewann der Club, 53mal die SpVgg Fürth, 35 Spiele endeten unentschieden.
W. Höllerer