Süddeutscher Pokal - 2. Runde 1969 / 70 Sa., 20.09.1969

1. FC Nürnberg - ESV Ingolstadt

4:0 (2:0)

1. FC NÜRNBERG:

Welz,

Löhr, Popp,

Billmann, Wenauer, Theis,

Metzler, Müller, Meis, Hansen, Lehr

Trainer: Klötzer

Wechsel: Grimm für Meis (46.)

-

Tore: 1:0 Hansen (16.), 2:0 Meis (33.), 3:0 Müller (82.), 4:0 Theis (87.)

ESV INGOLSTADT:

Schweers,

Biermeier, Gottwald,

Riedl, Bauerschmidt, Zengerle,

Metzger, Tobolars, Hufsky, Niedrich, Sperr

Trainer: ?

Wechsel: Weber für Hufsky (46.),

Hufsky II für Tobolars (81.)

Tore: ---

-

Schiedsrichter: Güller

Zuschauer: 6.000

Besondere Vorkommnisse: Hansen trifft Elfmeter (16.)

Spielbericht aus der FCN - Vereinszeitung Nummer 10 vom Oktober 1969

Sieg ohne Glanz

Das Pokalspiel mit dem zahlenmäßig befriedigenden Sieg gegen den schwächsten Gegner, den wir seit langem im Stadion sahen, bewies einmal mehr, was die meisten schon zuvor wußten: Daß der Club aus seiner Reihe von gut veranlagten Spielern erst eine mannschaftliche Einheit formen muß, eine Aufgabe, die durch verletzungsbedingte Umstellungen bisher einigermaßen erschwert wurde. Wir würden den Aderlaß, der unsere Mannschaft getroffen hat, illusionär übersehen, wären wir uns nicht darüber im klaren, daß das Ziel nicht über Nacht erreicht werden kann. Immerhin zeigte auch diese Begegnung, daß Wenauer immer noch so etwas wie einen ruhenden Pol im Hinterfeld darstellt, daß Hansen in eine tragende Rolle im Mittelfeld hineinwachsen kann, daß Theis mehr und mehr kommen wird, daß die Ausdauer und der Einsatzwille Müllers für die junge Mannschaft ein gewisses Kapital darstellen, und daß Meis, wenn man ihm die erforderliche Anlaufzeit ohne Ungeduld zugesteht, zu einem erfolgreichen Stürmer werden kann. Lehr, öfters vernachlässigt, kam diesmal nicht so recht zum Zuge, hat aber in vorangegangenen Spielen mehrfach bewiesen, daß er hochtalentiert und mit einem gesunden Torriecher ausgestattet ist. Auch Löhr - als Läufer! - wird man eine gesunde Zukunft voraussagen dürfen. Jürgen Billmann wird dagegen viel arbeiten müssen, um eine gewisse Eckigkeit abzulegen, zu schweigen von einer immer wieder einmal gezeigten, durch nichts zu begründenden Lässigkeit. Metzler übertrieb die Soli zuweilen; wenn er sich dabei Beschränkungen auferlegt, kann er zu einem höchst wertvollen Stürmer werden. Welz unterlief in diesem Spiel, das keine großen Anforderungen an ihn stellte, nichts, was an seiner Leistung Zweifel aufkommen ließe.

Soweit nicht höhere Gewalt ihr Veto einlegen wird, sollte die Aufgabe jetzt heißen, die Stammbesetzung zu finden, ohne daß darüber die nachdrängenden Reservisten, die doch immer wieder einmal benötigt werden, vernachlässigt werden dürften. Wir als Zuschauer sollten im Verein mit Kuno Klötzer und den Mannschaftsbetreuern alles unterlassen, was eine psychologische Belastung für unsere meist doch recht jungen Spieler darstellt, und alles tun, was ihr Selbstvertrauen stärkt. Dabei sollten wir das laufende Spieljahr als Zeit des Aufbaus betrachten und uns damit abfinden, daß wir vielleicht erst ein Jahr später in den Kampf um den Wiederaufstieg eingreifen können. Regionalliga ist für uns zwar ungewohnt, aber nun einmal vorübergehende Realität.

Dr. K. B.

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