30. Spieltag 1969 / 70 Sa., 21.03.1970

Regionalliga Süd

1. FC Nürnberg - SSV Reutlingen

2:1 (2:1)

1. FC NÜRNBERG:

Welz;

Leupold, Schäffner;

Hansen, Wenauer, Theis;

Lubanski, Renner, Seubert, Müller, Lehr

Trainer: Klötzer

Wechsel: Nüssing für Seubert (62.),

Strehl für Müller (62.)

Tore: 1:1 Seu­bert (34.), 2:1 Wenauer (43.)

SSV REUTLINGEN:

Frick;

Dirscherl, Murmann;

Schafstall, Schimmel, Neuhäuser;

Kiss, Ammer, Kammal, Eger, Böhni

Trainer: ?

Wechsel: Zacher für Böhni (46.),

Eippert für Eger (69.)

Tore: 0:1 Kammal (22.)

-

Schiedsrichter: Mühling

Zuschauer: 9.000

Besondere Vorkommnisse: Keine

Spielbericht aus der FCN - Vereinszeitung Nummer 4 vom April 1970

Clubfrühling währte nur eine Viertelstunde

Witterung und Rasen entsprachen zwar dem Kalendarium, doch vom gleichfalls erhofften Clubfrühling war wenig zu sehen. Das heißt, nur die letzten 15 Minuten der 1. Halbzeit vermochten zu begeistern. Was hernach folgte, kann getrost als Kopie oder Fortsetzung schlechter Heimdarbietungen bezeichnet werden.

Kein Wunder, daß die abstiegsgefährdeten Reutlinger streckenweise besser aufspielten als der Club.

Gute Noten verdienten sich lediglich der alles überragende Nandl Wenauer sowie Leupold, Schäffner und Theis. Nürnbergs Mittelfeldspieler und Stürmer hingegen ließen viele Wünsche offen.

Zunächst allerdings gab es, von zwei vergebenen Torchancen abgesehen, wenig zu bemängeln. Aber bald begann der Clubmotor zu stottern. Fehlpässe und Mißverständnisse häuften sich und nur zu oft rückte Nürnbergs zweite Angriffsreihe viel zu spät nach.

In der 22. Minute, kaum daß die ersten Mißfallenskundgebungen laut wurden, folgte der anscheinend schon obligatorisch gewordene Fauxpas von Welz. Dieses Mal wehrte der Clubtorhüter einen harmlosen Flankenball zu kurz ab und Kammal hatte wenig Mühe, das Leder ins Netz zu lenken.

Nach diesem leicht vermeidbaren Treffer begann der Club das Tempo zu forcieren. Doch erst. ein Direktschuß von Hansen, den Reutlingens Schlußmann Frick gerade noch parieren konnte, leitete die Großoffensive des Clubs ein.

Aber zunächst stand das Torgebälk dem sich anbahnenden 1:1 im Weg. Innerhalb von Sekundenbruchteilen prallte ein Geschoß von Lehr und ein Hansen-Kopfball, an die Unterkante des Querbalkens und als Lubanski vollenden wollte, verhinderte Frick den Einschlag.

In der 34. Minute jedoch war es soweit, Lehr hatte sich durchgesetzt und zur Mitte geflankt. Lubanski köpfte scharf und plaziert, Frick hechtete zwar in die bedrohte. Ecke, doch er konnte das Leder nicht festhalten und Seubert ließ sich die daraus ergebende Möglichkeit nicht entgehen.

Zwei Minuten vor Halbzeit gelang Nandl Wenauer nach einem raffiniert ausgeführten Freistoß das alles entscheidende 2:1.

Was sich nach Seitenwechsel tat, wurde schon eingangs erwähnt, Auch der in der 62. Minute erfolgte Spieleraustausch verlieh dem immer farbloser werdenden Spiel des Clubs keine neuen Impulse, obwohl Heinz Strehl in punkto Übersicht und Zuspiel Heinz Müller klar übertraf und Dieter Nüssing weitaus agiler wirkte als Seubert.

Nürnbergs Fußballfreunde zogen daher erneut enttäuscht von dannen und warten nach wie vor auf bessere Heimspiele des Clubs.

A. W.

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