28. Spieltag 1969 / 70 Sa., 07.03.1970

Regionalliga Süd

1. FC Nürnberg - SV Waldhof Mannheim

4:2 (2:0)

1. FC NÜRNBERG:

Welz;

Leupold, Schäffner;

Hansen, Wenauer, Theis;

Lubanski, Renner, Seubert, Müller, Lehr

Trainer: Klötzer

Wechsel: Nüssing für Müller (78.)

Tore: 1:0, 2:0, 3:0 Seubert (8., 36., 52.), 4:0 Lehr (58.)

SV WALDHOF MANNHEIM:

Vogler;

Preißler, Hofig;

Schimmele, Wlodarzyk, Lederer;

Sebert, Sinn, Rentschler, Harm, Unterländer

Trainer: ?

Wechsel: Grün für Vogler (54.), Rudolf für Sinn (77.)

Tore: 4:1 Wlodarzyk (63.), 4:2 Sebert (82.)

-

Schiedsrichter: Bendl

Zuschauer: 7.000

Besondere Vorkommnisse: Keine

Spielbericht aus der FCN - Vereinszeitung Nummer 4 vom April 1970

Seubert gelang „Kopfball-hat-trick"

Nach vier im Fürther Ronhof erzielten Toren traf der 1. FCN auch zu Hause viermal ins Schwarze. - Ja, es hätten noch einige Clubtreffer mehr registriert werden können, wenn nicht eine Reihe glasklarer Chancen versiebt worden wären.

Aber diese Mängel traten erst auf, als die Partie längst entschieden war. Vordem hatte Seubert durch zwei Kopfballtore für ein seit langem nicht mehr gekanntes Pausengefühl gesorgt und schon sieben Minuten nach Seitenwechsel, nachdem kurz zuvor der junge Clubmittelstürmer eine hundertprozentige Möglichkeit nicht nutzen konnte, folgte mit Hilfe des auf der Torlinie klebenden Waldhof-Schlußmanns Vogler sogar sein „Kopfball­hat-trick". Das 4:0 markierte der bis dahin seinen Instinkt für torreife Szenen wiederholt beweisende Lehr. Er gab dem für Vogler ins Spiel gekommenen Grün gleichfalls mit einem Kopfball das Nachsehen. Weitere Clubtreffer blieben aus bereits besagten Gründen aus. Freilich, auch der neue Waldhof-Keeper hatte daran großen Anteil. Er übertraf nicht nur seinen Vorgänger, sondern auch den äußerst unsicher wirkenden Clubtorhüter Welz, dem zumindest das 4:1 angekreidet werden muß.

Aber ein Nürnberger Kanter-Sieg hätte der keineswegs schlechten Leistung des Tabellenletzten kaum entsprochen. Vor allem in der 1. Halbzeit mischten die Waldhöfer gut mit. Mehr noch, ihre Mittelfeldspieler übertrafen jene des Clubs. Erst als Herbert Renner in den zweiten 45 Minuten immer stärker auftrumpfte, konnte von einem klar überlegenen Tabellenzweiten gesprochen werden.

Erfreulich war, daß die wiederum aufgebotenen Schaffner, Lubanski und Seubert abermals ihre Nominierung zu rechtfertigen vermochten. Letzterer müßte jedoch noch mehr rochieren und am Ball stärker werden. Doch diesbezüglich Fortschritte zu machen, ist keine Hexerei.

Im übrigen wäre es in dieser keinem „Zitterspiel" gleichenden Begegnung angebracht gewesen, einen Rollentausch zwischen Theis und Hansen vorzunehmen. Denn nach wie vor spricht viel dafür, daß der erst in dieser Saison zum Vorstopper gewordene Theis der dynamischere Ankurbler und bessere Schütze sein dürfte, als Ex-Verteidiger Hansen.

Das l :0 fiel durch Kopfball Seuberts nach einem zu kurz abgewehrten Schuß von Lehr und einer darauffolgenden Flanke Müllers.

Zum zweiten Male mußte Vogler hinter sich greifen, als Seubert hechtend eine Flanke von Lubanski ins Netz dirigieren konnte.

Das 3:0 bahnte sich nach einer Renner-Flanke an, Tormann Vogler und seine Vorderleute wirkten wie gebannt, so daß Seubert mühelos einzuköpfen vermochte.

Dem 4:0 durch Lehr (Kopfball) ging eine abgefälschte Flanke von Renner voraus.

Waldhofs erster Gegentreffer resultierte aus einem von Sinn mit Effet geschlagenen Freistoß, den Wlodarzyk am schlecht postierten Welz vorbei mit dem Kopf ins Netz lenken konnte.

Das 4:2 wurde nach einem indirekten Freistoß erzielt. Der von Sebert getretene Ball wurde von Renners Schulter abgelenkt. Welz berührte das Leder zwar noch mit den Fingerspitzen, doch das genügte nicht, um Waldhofs 2. Tor zu verhindern.

A. W.

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