Innerhalb von vier Tagen bestritt der Club sein zweites Auswärtsspiel. Die Begegnung in Heilbronn stand leistungsmäßig deutlich über dem spielerischen Niveau des Frankfurter Spiels. Kurz vor dem Spiel entschied sich, daß Johnny Hansen infolge einer Verletzung nicht mitmachen konnte. Mit ihm ist, nach Leupold (Knieverletzung) und Theis (Mittelfußbruch), der dritte Stammspieler ausgefallen. Für Hansen kam „Siggi" Grimm in die Mannschaft. Sein Debüt kann als gelungen bezeichnet werden. Mit Kübler hatte er den technisch besten Heilbronner als Gegenspieler. Wenn Grimm dessen Kreise zwar nicht immer einengen konnte, so verdarb er dem Heilbronner durch konsequente Manndeckung doch häufig das Konzept.
Der Club wurde kalt erwischt. Schiedsrichter Fritz pfiff die Begegnung vor der angesetzten Zeit an, um zu vermeiden, daß die letzten zehn Minuten im Dämmerlicht abrollten. Es blieb kaum Zeit zum Warmmachen. Dennoch: der tückische Aufsetzer von Lippert, der bereits in der 4. Minute zum Heilbronner Führungstreffer im Nürnberger Tor einschlug, hätte von Schäffner verhindert werden müssen. Er griff zu spät ein. Erst mit zunehmender Spieldauer konnte der Club sich aus der Umklammerung lösen.
Seine Gegenzüge waren noch zaghaft. Das Abspiel klappte oft nicht (eine Krankheit, die energisch bekämpft werden sollte, bevor der Patient gestorben ist) und das Spielverständnis war zu diesem Zeitpunkt auch nicht das allerbeste. Doch mit zunehmender Spieldauer durfte Nürnbergs Anhang hoffen.
Trainer Klötzer ließ in der Halbzeitpause Seubert, der enttäuschte und in den ersten 45 Minuten kein Bein auf den Boden bekam, in der Kabine. Für ihn kam Herbert Renner (erst von einer infektiösen Krankheit genesen). Nüssing rückte in die Sturmspitze und Renner übernahm die halbrechte Verbindung. Das Clubspiel wurde nun zwingender. Schon kurz nach dem Wechsel fiel der Ausgleich. Einen Eckball köpfte „Nandl" Wenauer an Freund und Feind vorbei zum l :1 ein. Jetzt kam die starke Zeit des Clubs. Der Führungstreffer schien nur eine Frage der Zeit. Aber die Clubakteure scheiterten letztlich doch immer wieder an der aufopfernd kämpfenden Heilbronner Hintermannschaft. Zwei Scharfschüsse von Helmut Metzler , der in Heilbronn endlich einmal so aufspielte wie ihn die Clubanhänger immer sehen wollen, holte Torwart Pfeifer aus dem Toreck.
Der Heilbronner Endspurt brachte für die Platzherren in den Schlußminuten noch drei Eckbälle ein. Doch diese brenzlige Situation überstand der Club mit Geschick.
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