Obwohl der Club erstmals in der Saison in Schalke ohne Torerfolg vom Platz ging, hinterließ er keinen so schwachen Eindruck wie es das Ergebnis rein optisch ausdrückt. Die Mannschaft spielte allerdings, und das darf nicht übersehen werden, unter ihrer Form, die sie an die Tabellenspitze der Bundesliga geführt hat.
Schalke 04, durch Vorstandswechsel und durch eine Tausendmarkprämie „gedopt", gab alles, um endlich zum ersten Sieg in dieser Saison zu kommen. Unterstützt von einem fanatischen Publikum wollten es die Knappen wissen. Die Clubabwehr mußte höllisch auf der Hut sein, um Flurschaden zu verhindern. Sie tat dies mit Bravour und Übersicht. Allen voran Wenauer und Wabra. Sie verdienten sich die Note 1. Während Leupold und Ferschl ihre Normalform erreichten, traten bei L. Müller und Popp doch einige Schwächen auf.
Die Sturmreihe trat in Gelsenkirchen zahm auf. Man hatte oft den Eindruck, als würde sie mit angezogener Handbremse spielen. Die Außenstürmer waren keine Offenbarung und im Innensturm fehlte Strehl und Brungs der Spurt in die Gasse, der die Schalker Abwehr hätte in Verlegenheit bringen können. H. Müller scheint mit seinen Sonderaufgaben überfordert zu werden. Er spielte in Schalke weit unter Form. Für viele mag der Punktverlust überraschend gekommen sein, wer aber die Atmosphäre in westdeutschen Stadien kennt, und wer berücksichtigt mit welcher Kampfkraft und welcher Energie der Schalker Altmeister aufspielte, für den bedeutet der eine Punkt aus dem Kohlenpott einen Erfolg.
H. Röder