Vorweg sei festgestellt, daß selbst „Löwen-Anhänger" das Ergebnis als gerecht empfanden. Doch man könnte darüber streiten, ob der Handelfmeter, der zum Münchner Gegentor führte, nur eine Konzessionsentscheidung war. Im übrigen hatte man den Eindruck, daß der Schiedsrichter froh war, als er die Begegnung endlich abpfeifen konnte.
Bereits in den ersten Minuten verfehlte Starek nur knapp das Ziel. Aber auch die „Sechziger", die weitaus stärker als in den vorausgegangenen Wochen wirkten, bedrohten mehrmals das Clubtor. Die Vorarbeit zum 0:1 lieferte Volkert. Er ließ zwei Münchner aussteigen, paßte zur Mitte, wo der freistehende Starek das Leder wenige Meter vor Radenkovic aufnehmen und einschießen konnte. Insgesamt gesehen verlief die 1. Halbzeit ausgeglichen, dennoch hatte der Club die klareren Chancen. Nach der Pause ließen die „Löwen" konditionell etwas nach und der Club fand immer mehr zu seinem Spiel. Strehl vermochte in der 77. Minute aus einem Mißverständnis der Münchner Verteidigung Kapital zu schlagen und auf 0:2 zu erhöhen. Das kampfbetonte Treffen war bis zum bereits erwähnten Elfmeter zwar hart, doch die Grenze des Erlaubten wurde kaum überschritten. Was sich jedoch in den letzten 8 Minuten tat, war nahezu einmalig. Volkert, Cebinac und andere gingen zu Boden. Aber die „Löwen" schadeten sich mit dieser unfairen Gangart selbst. Denn stets verging nach Regelwidrigkeiten kostbare Zeit. Kurz, der Uhrzeiger rückte unerbittlich der 90. Minute entgegen, ohne daß den „Sechzigern" der von allen Münchnern ersehnte Ausgleich noch gelang.
Ein besonderes Lob verdiente sich die Nürnberger Abwehr, die stets klaren Kopf behielt, konsequent deckte und selbst bei größter Belastung den eigenen Mann anspielte. Die „Löwen" legten wie immer gegen den Club besonderen Ehrgeiz an den Tag. Sie wollten gerade dieses Spiel gewinnen. Um so mehr Anerkennung muß der Clubelf gezollt werden, die erneut eine schwere Hürde nahm.
Dr. Wortner