Im letzten Spiel der Saison unterlag der Club dem neuen Deutschen Meister zwar im Ergebnis eindeutig, gab aber die beste Vorstellung seit Bestehen der Bundesliga in Braunschweig.
Der Club mußte erstmals auf seinen bewährten Stopper Wenauer verzichten. Für ihn übernahm L. Müller den Posten im Abwehrzentrum.
Die Eintracht zeigte in der ersten Hälfte ein „königliches" Meisterspiel, zog elegant die Fäden und besaß in Saborowski und Ulsaß unerbittliche Scharfschützen, Zu diesem Zeitpunkt wurde deutlich wie die Braunschweiger Deutscher Meister geworden sind. Trotz der pausenlos anrollenden Angriffe hielt sich die Clubhinterreihe bravourös. Nach dem Wechsel bekamen Heinz Strehl u. Co. den „zweiten" Wind. Sie machten das Spiel und standen nach dem Anschlußtreffer mehrfach vor dem Ausgleich. Ein Quentchen Glück und oft auch etwas Übersicht fehlten indessen zur Vollstreckung, Hinzu kam, daß H. Müller sich bereits frühzeitig verletzt hatte und so nicht so kraftvoll wie gewohnt sein Mittelfeldspiel aufziehen konnte.
Braunschweig erreichte in den Schlußminuten noch eine Erhöhung des Resultats, als bei der Nürnberger Hintermannschaft die Konzentration nachließ.
Braunschweigs Meisterkrönung wurde auch von Clubtrainer Max Merkel als verdient bezeichnet. „Im nächsten Jahr wollen auch wir die Luft im Oberhaus atmen", meinte er abschließend optimistisch.
Nürnbergs Mannschaft und ihre Betreuer wurden beim Festbankett stürmisch gefeiert. Ihr Auftreten und die Gratulationsrede von Präsident Walter Luther hatten beeindruckt. Die humorvollen und herzlichen Worte des Clubvorsitzenden sprengten die Reihe der phrasendreschenden Reden einiger Funktionäre. Als Gastgeschenk überreichte Walter Luther seinem Eintracht-Kollegen Fricke einen wertvollen Silberteller.
H. Röder