Schon in den ersten Minuten war zu erkennen, daß die „Löwen" darauf brannten, ihre vor einer Woche erlittene 0:3-Niederlage gegen Bayern München wieder auszugleichen. Je mehr aber die Platzherren, unterstützt durch ihre beiden Außenläufer, eine baldige Entscheidung herbeizuführen versuchten, desto ruhiger und sachlicher operierte die Clubabwehr. Münchens Angriffsreihe, ein Sturm der großen Namen, biß bei Wenauer und Co. auf Granit. Die Nürnberger deckten nicht nur konsequent, sondern inszenierten immer wieder geschickte Gegenangriffe. Einer dieser Konterschläge führte in der 39. Minute zum 0:1. Manfred Greif überraschte Radenkovic mit einem tollen 20-m-Schuß. Kurz darauf verfehlte der Clubrechtsaußen nur um Zentimeter das Ziel.
Auch nach Seitenwechsel sah es zunächst nicht darnach aus, als ob den „Sechzigern" ein Torerfolg gelingen könnte. Erst in der 62. Minute hatte Grosser, bedingt durch die tückischen Bodenverhältnisse, bei einem Dribbling Glück und vermochte den Ausgleichstreffer zu erzielen. Dieses Tor gab den Münchnern gewaltigen Auftrieb. Die „Löwen" und ihr lautstarker Anhang wollten den Siegestreffer erzwingen. Aber die clevere Clubabwehr widerstand allen Bemühungen. Dadurch konnte der 1. FCN zum zweiten Mal im Lauf dieser Saison einen Punkt aus München entführen. Die „Sechziger" hatten wohl etwas mehr vom Spiel, aber zu klaren Chancen reichte es nicht, Das Ergebnis, das von den Landeshauptstädtern kaum erwartet worden war, kann als gerecht bezeichnet werden. Auch die meisten Tages- und Fachzeitungen sprachen von einem verdienten Teilerfolg des 1. FCN.
Die Clubelf hat sich ausgezeichnet geschlagen und die Glückwünsche, die ihr nach dem Schlußpfiff zuteil wurden, waren durchaus berechtigt.
Dr. W.