11. Spieltag 1965 / 66 Sa., 30.10.1965

Bundesliga

Bayern München - 1. FC Nürnberg

0:0

BAYERN MÜNCHEN:

Kosar;

Kupferschmidt, Olk;

Drescher, Beckenbauer, Borutte;

Nafziger, Müller, Ohlhauser, Koulmann, Brenninger

Trainer: Cajkovski

Karten: ---

Tore: ---

1. FC NÜRNBERG:

Wabra;

Hilpert, Popp;

L. Müller, Wenauer, Leupold;

Allemann, Flachenecker, Brungs, Strehl, Greif

Trainer: Csaknady

Karten: ---

Tore: ---

-

Schiedsrichter: Handwerker (Ketsch)

Zuschauer: 43.000

Besondere Vorkommnisse: Keine

Spielbericht aus der FCN Vereinszeitung Nummer 11 vom November 1965

Abwehrstarker Club holt einen Punkt!

In diesem Bayerischen Bundesliga-Derby galten die bislang so erfolgreichen und schußstarken Bayern als Favorit. Doch Bayern-Trainer „Csik" und seine Stürmer hatten, die Rechnung ohne „Csak", genauer gesagt, ohne die vom Clubtrainer ausgezeichnet eingestellte Abwehr des 1. FCN gemacht.

Die Münchner griffen zwar ununterbrochen an, aber die Nürnberger Deckung erwies sich als uneinnehmbares Bollwerk. Mehr noch, die Gastgeber hatten sogar Glück, daß der Club nicht beide Punkte nach Nürnberg entführte. Denn die klarsten Chancen dieser vor rund 43 000 Zuschauern ausgetragenen Begegnung, die im, Gegensatz zu den Möglichkeiten der Bayern herausgespielt waren, hatte der 1. FCN.

Im übrigen muß der Teilerfolg der Nürnberger schon deshalb als verdient bezeichnet werden, weil sie bereits ab der 34. Minute gezwungen waren, ohne Heinz Strehl zu spielen. Strehl zog sich bei einem Zweikampf mit dem hart einsteigenden Borutta einen Rippenbruch zu und konnte kaum noch als Statist mitwirken. Dadurch war die Angriffsreihe des 1. FCN stark gehandicapt. Aber die „Weinroten" ließen sich deshalb nicht entmutigen. Ihre Einsatzfreudigkeit und ihre kämpferischen Tugenden waren vorbildlich. Daß sie darüber hinaus genügend Spielwitz besaßen, bewiesen die bereits angeführten Tormöglichkeiten. Mitte der ersten Halbzeit verfehlte Brungs nach einer Flanke von Greif nur um Zentimeter das Ziel und 20 Minuten nach Seitenwechsel hätte sich Greif nach einem Zuspiel von Allemann seelenruhig die richtige Torecke aussuchen können. Aber der ansonst sehr wirkungsvolle Clublinksaußen vergab diese einmalige Chance aus etwa sieben Metern Entfernung.

Die gesamte Nürnberger Abwehr, deren Turm einmal mehr Nandl Wenauer war und vor allem Torhüter Wabra verdienen ein Sonderlob. Auch Gustl Flachenecker lieferte erneut eine hervorragende Partie. Schade, daß er, nicht zuletzt bedingt durch Strehl's Verletzung, die den Münchnern zahlenmäßig zu einem Übergewicht verhalf, zumeist die eigene Deckung verstärken mußte.

Eine Elf, die gegen die derzeit so starken Bayern auf Giesings Höhen einen Punkt holt, hat ihr Soll erfüllt. Die rund 5 000 Nürnberger Schlachtenbummler waren deshalb mit dem 1. FCN durchaus zufrieden und hoffen gleich allen Clubanhängern, daß Heinz Strehl bald wieder mitmachen kann.

<<<10. Spieltag --- 12. Spieltag>>>

ZURÜCK zu Plazierungen 1965 / 66

Startseite