Auch der VfB Stuttgart ist nunmehr, anscheinend der Not gehorchend, dazu übergegangen, auswärts mit drei Stoppern zu spielen. Der Halbrechte Eisele nahm sich sofort „liebevoll" um Heinz Strehl an, selbst Rechtsaußen Höller war mehr in der Abwehr als im Sturm zu finden und der etatmäßige Stopper Sieloff betätigte sich als Ausputzer! Der Clubangriff tat sich daher sehr schwer, Löcher in der massierten Stuttgarter Deckung zu finden. Außerdem konnten die Schwaben gleich in der 4. Minute nach einem Fehler von Leupold durch ihren jungen Mittelstürmer Weiß in Führung gehen. Bis weit in die zweite Halbzeit hinein vermochten die Gäste diesen knappen Vorsprung zu halten. Ihr Abwehrnetz wurde immer dichter und erst in der 77. Minute gelang Ludwig Müller mit einem Gewaltschuß; der Ausgleich. Auf diesen Moment hatte der schußfreudige Außenläufer des Clubs schon lange gewartet. Es war zugleich das erste Tor, das der ehemalige Haßfurter für den 1. FCN erzielte.
Beinahe hätte Ludwig Müller auch noch den Siegestreffer geschossen. Es soll jedoch nicht verschwiegen werden, daß auch der VfB bei seinen wenigen Gegenangriffen die Möglichkeit hatte, den Sieg und zwei Punkte zu erringen.
Für die Clubelf muß dieses Spiel Anlaß sein, sich noch mehr Gedanken darüber zu machen, mit welchen Mitteln betont defensiv spielende Gegner geschlagen werden können.
F. Böhm