Zweimal, in der 67. und nach Ablauf der 90. Spielminute atmeten die rund 27000 Zuschauer erleichtert auf, zunächst hatte Heinz Strehl in Gemeinschaftsarbeit mit Toni Allemann das 1:0 erzielt: und als 23 Minuten später SR Spiwak zum letzten Mal trillerte, durften sich alle der Tatsache erfreuen, daß der 1. FCN nach drei mageren Wochen wieder einen Sieg verzeichnen konnte. Dieser Erfolg war zweifellos verdient und jedem Clubspieler muß bescheinigt werden, daß er es weder am Einsatz noch am Siegeswillen fehlen ließ.
Es war keine schillernde Partie, aber wer hätte derartiges erwarten können, nachdem auch die Dortmunder ihr Heil zumeist in der Defensive suchten und der Club unbedingt gewinnen mußte, um nicht in eine ähnlich prekäre Situation wie im Vorjahr zu geraten. Fest steht, daß sich nahezu alle Cluberer, deren Leistungen in den letzten, Wochen Anlaß zu berechtigter Kritik gaben, sichtlich steigern konnten. Wenn der 1. FCN stets so kämpft wie an diesem regnerischen Samstag, dürfte er kaum in Abstiegsnöte kommen und wenn die Nürnberger noch einen Halbstürmer hätten, der nicht nur aufbauen, sondern auch Tore schießen kann, müßte er stets im vorderen Tabellendrittel zu finden sein. Die Dortmunder kamen mit derselben Marschroute aufs Spielfeld wie in Hamburg. Sie spielten mit Doppelstopper, ließen den Club angreifen und hofften auf eine Konterchance.
Doch sie warteten vergeblich, denn Konietzka wurde von Ludwig Müller ausgezeichnet beschattet. Zudem operierte auch der Club sehr vorsichtig. Nandl Wenauer, der seine Sache ausgezeichnet; machte, ließ sich nicht verlocken, dem zurückhängenden Aki Schmidt auf Schritt und Tritt zu folgen. Dafür übernahm Steff Reisch die Bewachung des Dortmunders im Mittelfeld. Der 1. FCN hatte in der 1. Halbzeit zwar keine zwingenden, aber immerhin einige gute Chancen, die jedoch von Tilkowski zunichte gemacht wurden. Auch nach dem Seitenwechsel mußte der hervorragende Borussen-Schlußmann weitaus öfter eingreifen als Roland Wabra, Vor allem Toni Allemann und Heinz Strehl sorgten dafür, daß im Dortmunder Strafraum immer wieder dicke Luft herrschte, Beide waren es auch, die nach einem feinen Paß von Heiner Müller die Entscheidung erzwangen. Toni flankte und Heinz konnte den Ball mit dem Kopf ins Netz lenken.
Die Gäste wurden daraufhin offensiver und der Clubanhang bangte bis zum Schlußpfiff um den knappen Vorsprung, obwohl ein 2:0 eher möglich gewesen wäre als ein l:1.
A. W.