Ungarische Gäste sind in Nürnberg immer gern gesehen. Unvergeßlich sind die Gastspiele von MTK Budapest und noch heute schwärmt man von der Hidegkutti-Elf Vörös Lobogo.
Schade, daß diese Begegnung unter denkbar ungünstigen Bedingungen stattfand, Der hartgefrorene Spielgrund war so glatt wie eine Eisfläche und bereits in der 1. Halbzeit kam der Nebel. Auch das eingeschaltete Flutlicht bot kaum bessere Sichtverhältnisse. Bis dahin allerdings sahen rund 6000 Zuschauer, daß die Ungarn noch immer großartige Ballkünstler sind. Vor allem Albert, Dr. Fenyvessy, Matrai und Torhüter Ilku spielten zeitenweise wie ihre großen Vorgänger. Freilich zwingende Torgelegenheiten kamen dabei kaum heraus. Nur einmal hatte die Clubabwehr Glück als Dr. Fenyvessy einen Freistoß an die Querlatte bombte und eine weitere gute Möglichkeit ergab sich, als der flinke Doktor alles stehen ließ und butterweich zur Mitte flankte, doch Alberts Kopfball ging über das Tor.
Bis zu diesem Zeitpunkt hätte der Club jedoch leicht mit 2:0 in Front liegen können. Aber Albrecht und Strehl versiebten zwei klare Chancen. Und was dann noch aufs ungarische Tor kam, hielt Ilku in großartiger Manier.
Das Tor des Tages fiel in der 32. Minute. Dem zurückhängenden Heiner Müller unterlief ein Fehlpaß, Dr. Fenyvessy kam in Ballbesitz und sein Schuß aus 30 Metern Entfernung sauste neben dem verdutzten Gerd Strick ins Netz.
Nach Seitenwechsel waren die Ungarn sichtlich bestrebt, diesen knappen Vorsprung zu halten. Sie verteidigten vielbeinig und hatten damit Erfolg.
Das Fazit dieses Spiels: Stefan Reisch, Maxl Morlock und Roland Wabra fehlten an allen Ecken und Enden.
Dennoch sollte man nicht zu hart kritisieren. Wer vor und nach dem Spiel Gelegenheit hatte, den Rasen zu betreten, mußte sich wundern, daß unter solchen Umständen überhaupt gespielt werden konnte und daß keiner der Akteure ernstlich verletzt wurde.
A. W.