Ist die Zeit der sagenhaften Kanoniere Träg, Popp, usw. im Zabo wiedergekehrt? Es scheint so zu sein. Erneut schoß der Club neun Tore! Damit erzielte der 1. FCN in 5 Heimspielen ein Torverhältnis von 35:4 Treffern! Wann hat der alte Sportpark Zabo eine ähnliche Torflut erlebt?
Dieses Mal erwies sich Tasso Wild als bester Schütze. Tasso hämmerte das Leder viermal ins Augsburger Netz. Ihm beinahe gleich kam Kurt Haseneder. „Hase" verwandelte sich in der Nähe des gegnerischen Heiligtums einmal mehr als listiger Fuchs. Er roch die torreifen Situationen und gab dem wackeren Gästetormann dreimal das Nachsehen. Auch Heinz Kreißel, für den verletzten Flachenecker spielend, und Kurt Dachlauer erzielten je einen Prachttreffer, während Heinz Strehl zur Überraschung aller Fußball-freunde leer ausging. Doch die neun Tore wären nicht gefallen, wenn nicht Heinz Strehl als gefährlichster Mann akkreditiert, doppelt bewacht worden wäre und somit seinen Kameraden freie Bahn verschafft hätte. Wer in ihm nur den Torjäger sieht und seine Leistung von diesem Gesichtspunkt aus betrachtet, liegt schief, Heinz ist längst zum Sturmdirigenten geworden.
Die sympathischen Augsburger hatten nichts zu bestellen. Sie wurden pausenlos gehetzt und ausmanöveriert. Lediglich nach dem 6. Treffer schaltete der Club einen Gang zurück, doch seine Schlußoffensive riß die rund 15 000 Besucher erneut zu stürmischen Beifallskundgebungen hin.
Der Augsburger Gegentreffer war mehr als überflüssig. Gerd Strick, kaum beschäftigt, versuchte bei einem Eckball zu fangen, statt zu fausten, kam zu Fall und schon zappelte der Ball im Clubtor. Ansonst erübrigt sich jegliche Kritik. Doch halt, die Flügelstürmer wurden zu wenig eingesetzt, aber vielleicht wird bei einem stärkeren Gegner von selbst zu diesem Mittel gegriffen.
NB! Der BCA war ersatzgeschwächt und dennoch, wer um die hervorragende Nachwuchsarbeit der Augsburger weiß, muß sich wundern, daß der BCA keine stärkere Elf stellen konnte.