Bayer Leverkusen löste die Pflichtaufgabe gegen Aufsteiger Nürnberg bravourös mit einem 4:0-Sieg. Schon nach gut einer halben Stunde führte die Heynckes-Elf gegen einen in allen Belangen unterlegenen und überforderten Club hochverdient mit 3:0. Während Bayer sich an der Spitze festsetzt, präsentierten sich die Franken an diesem Nachmittag wie sichere Absteiger.
Leverkusens Trainer Jupp Heynckes musste auf Renato Augusto verzichten, den Kniebeschwerden plagten. Für ihn rückte Toni Kroos in die erste Elf. Ansonsten vertraute Heynckes auf seine zuletzt in Köln mit 1:0 siegreiche Mannschaft.
Ganz anders die Situation beim 1. FC Nürnberg. Trainer Michael Oenning setzte wieder auf Rotation und nahm nach dem enttäuschenden 0:1 gegen Bochum fünf Änderungen vor: Kapitän Wolf und Nordtveit fehlten verletzungsbedingt. Außerdem mussten Mintal, Gündogan und Bunjaku ihre Plätze räumen. Für sie begannen Spiranovic, Broich, Mnari, Frantz und Vidosic.
Die Partie begann für die Werkself mit einem Traumstart. Nach einer Grätsche von Spiranovic gegen Kießling entschied Schiedsrichter Schmidt auf Freistoß und Kroos zirkelte den Ball aus 20 Metern über die Mauer ins linke obere Eck (2.). Club-Keeper Schäfer hatte keine Abwehrmöglichkeit. Damit waren die Planungen von Oenning natürlich früh über den Haufen geworfen. Es spielte nur die Heimmannschaft aus Leverkusen gegen einen völlig überforderten Aufsteiger. Nach knapp einer halben Stunde erhöhte Kapitän Rolfes mit einem sicher verwandelten Foulelfmeter auf 2:0 (28.). Mnari hatte vorher Kroos unfair vom Ball getrennt.
Nur sechs Minuten später ließ der Club die Heynckes-Schützlinge ohne jede Gegenwehr bis in den Strafraum kombinieren. Kießling bediente Derdiyok, der keine Mühe hatte, zum 3:0 zu vollstrecken (34.). Über sage und schreibe 17 Stationen lief der Ball durch die Leverkusener Reihen, ohne dass ein Nürnberger die Kugel berührte, ehe Derdiyok einschoss. Symptomatisch für die das desolate Zweikampfverhalten der Franken.
Nach dem Wechsel agierte die Werkself etwas verhaltener, kontrollierte das Spiel aber weiter nach Belieben. Dem Club fehlten die Mittel, um auch nur in die Nähe des gegnerischen Strafraums zu kommen. Auf der anderen Seite ließ sich der Club noch einmal nach einem Freistoß von Kroos düpieren: Friedrich gewann das Kopfballduell mit Eigler und legte für Kießling auf. Der Ex-Nürnberger stand völlig frei und nickte zu seinem sechsten Saisontreffer ein (68.).
In der Folge tat Bayer nicht mehr als nötig gegen einen Club, der das Spiel schon aufgegeben hatte.
Bayer spielt nach der Länderspielpause am Samstag in Hamburg, der Club empfängt am gleichen Tag die Hertha aus Berlin.
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