Hansa Rostock kann auch vor heimischer Kulisse nicht punkten. Der 1. FC Nürnberg sicherte sich an der Ostsee die ersten drei Punkte in dieser Spielzeit, eine gute Leistung und zwei Tore in der ersten Hälfte genügtem dem Pokalsieger für diesen Erfolg. Hansa tat lange Zeit zu wenig, wachte erst gegen Ende auf und konnte nur noch den Anschlusstreffer erzielen.
Nach dem 0:3 beim FC Bayern änderte Rostocks Coach Frank Pagelsdorf seine Startelf auf einer Position: Stein musste auf der Bank Platz nehmen, Langen begann dafür von Anfang an. Nürnbergs Trainer Hans Meyer besetzte nach dem 0:2 gegen Karlsruhe gleich drei Stellen neu. Für Misimovic, Beauchamp und Engelhardt begannen Glauber, Mintal und Kluge. Galasek rückte wieder ins Mittelfeld.
Beide Mannschaften begannen die Partie zunächst verhalten. Die Gäste aus Nürnberg versuchten sich an einem überlegten Spielaufbau, brachten aber die Stürmer in der Anfangsphase nicht richtig in Position. Hansa versuchte es aus einer massiven Defensive vor allem über Konter.
Erste gefährliche Situationen stellten sich erst nach etwa zehn Minuten ein. Die Gäste aus Nürnberg machten dabei den Anfang, doch Saenkos Zuspiel auf den am Fünf-Meter-Raum lauernden Charisteas konnte von Sebastian noch abgefangen werden (11.). Auf der Gegenseite sorgte Lense für eine erste Aufregung, doch Hansas Rechtsverteidiger schoss nach einem schönen Pass von Rahn weit am von Blazek gehüteten Tor der Franken vorbei (13.).
Etwas überraschend kam es dann zur frühen Führung für die Gäste. Galasek spazierte unbedrängt durchs Mittelfeld und versuchte es einfach aus knapp 30 Metern. Hansa-Keeper Wächter wurde von dem Aufsetzer überrascht und konnte den Ball nur noch ins eigene Netz lenken (16.).
Der Pokalsieger legte nun den Vorwärtsgang ein und schnürte den Aufsteiger in der eigenen Hälfte fest. Der Druck zahlte sich kurze Zeit später aus. Kluge kam nach einer Ecke von Kristiansen frei zum Schuss Langen hatte mit der Fußspitze dem Spielgerät noch die entscheidende Richtungsänderung verpasst und traf aus 20 Metern genau in die linke untere Ecke (25.).
Bis zur Halbzeit wirkte Rostock nun sehr verunsichert, die Gäste hatten das Spiel klar im Griff und hätten sogar durch Vittek den dritten Treffer erzielen müssen. Kluge hatte gleich zwei Gegenspieler im Strafraum stehen lassen und legte von der Grundlinie zurück auf den Slowaken. Der zielte jedoch weit über das Gehäuse von Wächter (31.).
Zur Halbzeit kam auf Rostocker Seite Schied für Cetkovic ins Spiel, ein frischer Stürmer sollte die Offensive der Hanseaten neu beleben. Doch die Hausherren fanden zunächst keine Mittel gegen nun abwartend auftretende Franken.
Eine Standardsituation sollte den Bann brechen: Beinlich trat einen Freistoß scharf von der linken Strafraumseite vor das Gästetor, Orestes ging vehement zum Ball und köpfte aus kurzer Distanz den Anschluss (63.).
Jetzt war die ?Hansa-Kogge" aufgewacht und spielte mit mehr Druck und Elan in Richtung des gegnerischen Tores. Die Meyer-Elf zog sich in der Folge weit zurück und überließ den Hausherren die Initiative. Dem Rostocker Tor wurde man bis zum Spielende nicht mehr gefährlich.
Mit Glück überstanden die Gäste diese Phase, da Schied mit einem Kopfball aus wenigen Metern Entfernung (71.) und Pearce mit einem knallharten Flachschuss von der linken Strafraumseite die besten Rostocker Chancen nicht nutzen konnten (81.).
Hansa reist am nächsten Spieltag nach Hessen, der Gegner heißt dann Eintracht Frankfurt. Der 1. FC Nürnberg empfängt im heimischen Stadion Werder Bremen.
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