32. Spieltag 2005/06 Di., 02.05.2006

1. Bundesliga

1. FC Nürnberg - Borussia Mönchengladbach

5:2 (1:2)

1. FC NÜRNBERG:

Schäfer;

Mnari, Cantaluppi, Glauber;

Reinhardt, Polak, Kristiansen, Pinola;

Saenko, Kießling, Vittek

Trainer: Meyer

Wechsel: Wolf für Mnari (46.),

Banovic für Kristiansen (76.),

Nikl für Glauber (86.)

Karten: Gelb: Glauber (43.), Pinola (51.)

Tore: 1:0, 3:2 Vittek (14., 65.), 2:2 Polak (59.),

4:2 Saenko (86.), 5:2 Kießling (88.)

BORUSSIA MÖNCHENGLADBACH:

Keller;

Fukal, Svensson, Ze Antonio, Daems;

Rafael, Polanski, Kluge, Jansen;

Sonck, Neuville

Trainer: Köppel

Wechsel: El Fakiri für Rafael (46.),

Kahe für Kluge (46.),

Broich für Fukal (76.)

Karten: Gelb: Polanski (30.), Rafael (43.), Ze Antonio (45.)

Tore: 1:1 Ze Antonio (34.), 1:2 Sonck (36.)

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Schiedsrichter: Weiner

Zuschauer: 42.391

Besondere Vorkommnisse: Keller hält Foulelfmeter von Vittek (53.)

Spielbericht von www.kicker.de

Vittek sichert den Klassenerhalt des Club

Beim 1. FC Nürnberg kam es im Vergleich zur jüngsten 1:2-Niederlage in Dortmund zu folgenden personellen Änderungen: Trainer Hans Meyer musste gegen seinen Ex-Klub auf Angreifer Schroth wegen dessen muskulärer Probleme verzichten, dafür stand U-21-Nationalstürmer Stefan Kießling für die Anfangself bereit. Zudem spielten Glauber, Pinola (nach Gelb-Sperre) und Kristiansen (erstmals von Beginn an) für Nikl, Wolf und Banovic.

Mönchengladbachs Trainer Horst Köppel brachte nach dem 2:2-Unentschieden gegen Hertha BSC Polanski, Daems und Sonck für Compper, Fleßers und El Fakiri.

Die Ausgangslage war klar: Gladbach konnte befreit aufspielen, der Klassenerhalt war unter Dach und Fach, nach oben ging auch nichts mehr. Dem Club aber fehlte noch ein Punkt, um auch rechnerisch nicht mehr absteigen zu können.

In den ersten Minuten war die Partie hektisch und zerfahren, Gladbach hatte zunächst ein leichtes optisches Plus, Nürnberg aber die erste gute Gelegenheit: Pinola setzte sich links durch, legte fast von der Grundlinie zurück zu Vittek, der aus neun Metern halblinker Position schoss, Keller war aber richtig postiert und fing im Nachfassen.

Diese Chance war wie ein Weckruf für die Franken, die danach das Tempo merklich anzogen und Druck machten. Die Borussen hatten nun zwar mehr Platz für Konter, befanden sich aber meist im Rückwärtsgang.

Es dauerte nicht lange und das Engagement des Club wurde belohnt: Vittek spielte in die Gasse zum freilaufenden Saenko, der Russe bewies Übersicht und spielte nochmal quer zum Slowaken Vittek, der keine Mühe hatte, aus zwölf Metern ins leere Tor einzuschießen (14.).

Der Club war danach das aktivere Team und meist einen Tick schneller am Ball. Gladbach versuchte sehr wohl mitzuspielen, erwies sich aber als etwas zweikampfschwächer, konnte sich gegen die aufmerksame Defensive der Meyer-Elf nicht entscheidend in Szene setzen.

Der FCN war tonangebend und Spiel bestimmend, kam aber zu keinen Chancen, weil der finale Pass - teilweise schlampig gespielt - nicht ankam.

Etwas überraschend zu diesem Zeitpunkt glich Gladbach aber in der 34. Minute aus: Polanski brachte einen Eckstoß von rechts herein, Zé Antonio kam unbedrängt aus acht Metern zum Kopfball, Glauber fälschte noch leicht ab, Schäfer war ohne Chance.

Und die Nürnberger hatten den Schock noch nicht verdaut, da legten die Borussen nach und gingen mit 2:1 in Führung: Kluge schoss aus 21 Metern mit links an den rechten Pfosten, Sonck schaltete am schnellsten und drückte den Ball aus sechs Metern über die Linie des leeren Tores (37.).

Danach wurde die Partie hektisch, viele Fouls und ein langer Disput zwischen Cantaluppi und Rafael ersetzten Spielfluss und Kombinationen.

Nach dem Wechsel kamen beim Club Wolf für Mnari und bei Gladbach El Fakiri für Rafael, der sich nicht mehr beruhigen wollte und Gelb-Rot gefährdet war. Ein Mittelfeldspieler also für einen Angreifer.

Die erste gute Gelegenheit besaßen die Franken schon in der 47. Minute: Polak führte einen Freistoß im Mittelfeld schnell aus, spielte steil in die Gasse zu Vittek, der aus 12 Metern halbrechter Position aufs linke Eck schoss, doch Keller tauchte ab und hielt.

Gladbach zog sich nun zurück, achtete vornehmlich auf eine sichere Defensive und lauerte auf schnelle Gegenstöße.

Die permanent anrennenden Nürnberger hatten in der 54. Minute die große Gelegenheit zum Ausgleich, doch Vittek schoss einen von Jansen an Reinhardt verursachten Foulelfmeter (Reinhardt half nach, nahm den Körperkontakt gerne an) mit rechts halbhoch aufs linke Eck, Keller hechtete ins richtige Eck und parierte.

Es dauerte aber nur fünf Minuten, ehe sich die optische Überlegenheit der Franken auch in Zählbarem auszahlte: Saenko flankte fast von der rechten Eckfahne zurück, Polak nahm den Ball aus 14 Metern zentraler Position volley und traf ins rechte Eck (59.).

Es spielte auch in der Folge praktisch nur ein Team: Der FCN. Gladbach wollte das Remis verteidigen, unternahm aber fast gar nichts, um selbst gefährlich vor das Tor von Schäfer zu kommen.

Ganz anders die Meyer-Elf, die unbedingt die Partie drehen wollte und den Weg zum 3:2 suchte.

Es sollte auch erneut nur Minuten dauern, ehe das Ansinnen von Erfolg gekrönt war: Cantaluppi brachte einen Freistoß von links an den ersten Pfosten, wo Vittek einen Schritt schneller als Jansen war und aus sieben Metern ins kurze Eck einköpfte (65.).

Gladbachs erste Chance der zweiten Halbzeit datierte aus der 72. Minute: Neuville spielte Reinhardt aus und schoss aus 16 Metern scharf und flach aufs rechte Eck, doch Schäfer tauchte ab und parierte den Ball.

Die Borussen wurden, nachdem sie den Rückstand kurz verdauen mussten, wieder etwas agiler, gestalteten die Partie ausgeglichen. Jetzt verzichteten die Nürnberger ihrerseits auf zu viel Risiko im Offensivspiel, ohne sich aber gänzlich zurückzuziehen.

Die Taktik der Franken ging voll auf: Schneller Konter des Club. Vittek dribbbelte sich im Strafraum fest, spielte dann aber Saenko rechts frei. Der Russe schoss den Ball aus halbrechter Position und spitzem Winkel neben den linken Pfosten (86.).

Nur zwei Minuten später: Wieder schneller Gegenangriff, diesmal über Banovic, der nach rechts zu Saenko spielte. Der Russe passte kurz in die Mitte zu Kießling, der ins leere Tor einschießen konnte: 5:2.

Der 1. FC Nürnberg bleibt der Bundesliga ein weiteres Jahr erhalten, der Klassenerhalt wurde mit dem 5:2-Erfolg gegen Mönchengladbach auch rechnerisch perfekt gemacht. Der Erfolg der Franken in einer unterhaltsamen und kurzweiligen Partie geht auf Grund der größeren Spielanteile und des größeren Engagements vollauf in Ordnung, fiel aber zu hoch aus. Zum Matchwinner avancierte einmal mehr der Slowake Vittek, obwohl er noch einen Elfmeter vergab.

© www.kicker.de (Olympia-Verlag)

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