Personal: Friedel Rausch vertraute der Formation, die bei den Münchner Löwen gesiegt hatte. Mit einer Ausnahme. Für Grasser rückte Lösch auf der linken Halbposition ins Team. Nikl agierte als Manndecker. Bonhof krempelte sein Team kräftig um. Schneider vertrat Andersson (Gelbsperre) im zentralen Abwehrbereich. Eberl durfte nach Gelbsperre wieder rechts ran und ersetzte Chiquinho. Pflipsen und Polster mußten auf die Bank, dafür stürmten Pettersson und Feldhoff. Ketelaer spielte auf links.
Taktik: In der Nürnberger Deckung spielte Libero Baumann meist hinter den beiden Innenverteidigern Van Eck und Nikl, die ihre Gegenspieler übergaben. Die wichtigste Änderung gab's im zentralen Mittelfeld. Störzenhofecker sollte die Kreise von Witeczek einengen, Ziemer rückte auf halbrechts. Bonhof beorderte Ketelaer auf die linke Seite, um den schnellen Driller in der Defensive zu binden, Frontzeck sicherte ihn ab. Der laufstarke Witeczek agierte als Ballverteiler im zentralen Mittelfeld. In der Abwehr kümmerte sich Klinkert um Ciric und Asanin bewachte Kuka.
Spielverlauf: Die Nürnberger starteten elanvoll. Viele Angriffe liefen über rechts, wo Driller seine Schnelligkeit ausnutzte, seine Flanken jedoch nur selten ihren Bestimmungsort erreichten. Gefährlich wurde es immer dann, wenn Kuka in Ballbesitz war. Der Tscheche rackerte viel und entwischte Gegenspieler Asanin ein ums andere Mal, beim Abschluß blieb er aber glücklos.
Allmählich fand auch Gladbach ins Spiel. Witeczek versuchte das Spiel anzukurbeln. Rechts wurde er von Sopic unterstützt, dem Lösch zuviel Freiraum ließ. Feldhoff und Pettersson holten sich die Bälle bereits im Mittelfeld, konnten sich im Zweikampf gegen Van Eck und Nikl aber kaum durchsetzen. Im Angriff war Gladbach zu harmlos - wenn sich ein Angreifer mal seines Gegners entledigte, verhinderte Köpke den Torerfolg.
In der zweiten Halbzeit erhöhte Gladbach das Tempo und Nürnberg wurde in die Defensive gedrängt. Das Spiel ohne Ball funktionierte beim Club überhaupt nicht. Die Folge: Viele Abspielfehler und Ballverluste. Zwischen der 53. und 65. Minute erspielten sich die Gladbacher vier Großchancen, doch entweder hielt Köpke prächtig - oder Sopic und Frontzeck vergaben kläglich. In dieser Phase riskierten die Borussen viel, Bonhof beorderte Klinkert ins Sturmzentrum, doch Oechler schloß einen Konter zum 2:0 ab.
Fazit: Ein glücklicher Sieg für die Nürnberger. Die Gladbacher scheiterten an ihrer Chancenauswertung.
Christian Biechele, Martin Messerer, Uwe Röser
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