Die 10 000 Mark Siegprämie verdiente sich der Club in Karlsruhe redlich. Einziger Schönheitsfehler: die l:4-Niederlage in der Vorrunde gegen Lokalmatador Karlsruher SC. Zuvor hatten die Franken den badischen Amateurklub FC Neureut mit 4:0 bezwungen und zogen dank eines abschließenden 2:0-Erfolges über den FC Basel (mit Rene Botteron!) als Gruppenzweiter ins Halbfinale ein. Dort schien das „Aus" vorprogrammiert, immerhin hieß die Hürde auf dem Weg ins Endspiel Hamburger SV. Die Hanseaten haben in diesem Winter bekanntlich schon zwei Hallenturniere gewonnen und werden deshalb gerne als der „heimliche Deutsche Hallenmeister" bezeichnet. Was der mit zahlreichen Nationalspielern gespickte Bundesliga-Vierte gegen den l. FCN aufs Parkett legte, war freilich alles andere als meisterlich. Ganz im Gegensatz zum Club, der in diesen 30 Minuten die Glanzpunkte des Karlsruher Turniers setzte und dem Gegner mit schnellem, variablen und sicheren Spiel keine Chance ließ. Nationaltorhüter Uli Stein war es zu verdanken, daß sich die Niederlage des HSV mit 1:5 noch in Grenzen hielt.
Die in der zweiten Liga bisher so erfolgreichen Stuttgarter Kickers ersparten dem Club ein weiteres Zusammentreffen mit dem KSC, denn sie setzten sich im anderen Halbfinalspiel gegen den Veranstalter mit 2:1 durch. Das Finale zwischen der Höher-Truppe und den Kickers war zwar sehenswert, doch das Niveau reichte nicht ganz an die Partie Club-HSV heran. Beide Teams agierten zu vorsichtig und abwartend. Die Franken wachten erst nach Schindlers Führungstor auf. In der Folgezeit drehten sie den Spieß um und kamen durch Güttler und Reuter zu einem letztlich verdienten 2: l-Sieg. Club-Torhüter Roland Grüner - er brachte in allen fünf Spielen eine konstante Leistung - der vierfache Torschütze Fred Klaus, Reuter, Bittorf und Lieberwirth waren die besten Nürnberger an den drei Veranstaltungsabschnitten, zu denen im übrigen 11 000 Zuschauer in die Europahalle pilgerten.
Harald Büttner