Pokal 1. Runde 1984 / 85 Sa., 01.09.1984

Arminia Bielefeld - 1. FC Nürnberg

1:3 (0:0, 0:0) n.V.

ARMINIA BIELEFELD:

Kneib,

Wohlers, Ellguth,

Dronia,

Schnier, Pohl, Foda, Rautiainen, Westerwinter,

Reich, Pater

Trainer: ?

Wechsel: Kühlhorn für Ellguth (36.),

Ozaki für Westerwinter (73.)

Karten: Gelb: Wohlers, Reich, Foda

Tore: 1:0 Ozaki (97.)

1. FC NÜRNBERG:

Kargus,

Horsmann, Brunner, Weyerich,

Grahammer,

Güttler, Dorfner, Krella, Bittorf,

Eckstein, Nitsche

Trainer: Höher

Wechsel: Lottermann für Eckstein (59.),

Lieberwirth für Nitsche (69.)

Karten: Gelb: Bittorf

Tore: 1:1 Brunner (100.), 1:2 Güttler (113.), 1:3 Weyerich (117.)

-

Schiedsrichter: Kautschor

Zuschauer: 4.300

Besondere Vorkommnisse: Brunner trifft Elfmeter (100.), Weyerich trifft Elfmeter (117.)

Spielbericht aus der CLUB-REVUE Nummer 9 vom September 1984

DFB-Pokal: Der 1. FCN mit 2 Mannschaften in der 2. Runde!

 Erste gewann in Bielefeld sensationell 3:1 Amateure schlugen Ludwigshafen 1:0

 Jetzt geht es in die 2. Runde. „Weltmeister" Rainer Bonhof als „Glücksfee" zog in der ARD-Sportschau für die beiden Club-Mannschaften folgende Gegner: Die Club-Lizenzspieler müssen zum Klassengleichen 1. FC Saarbrücken und die Club-Amateure haben Heimrecht gegen den Amateur-Oberligisten SC Jülich. Die 2. Pokal-Runde wird am Buß- und Bettag (21. November 1984) ausgespielt.

 Die 1. DFB-Pokalrunde endete mit einem Jubel beim 1. FC Nürnberg. Alle zwei Club-Mannschaften erreichten die 2. Runde. Die Lizenzspieler schafften dabei einen sensationellen 3:1-Sieg nach Verlängerung beim Bundesligisten Arminia Bielefeld! Und die Amateure setzten sich durch ein 1:0 über Südwest Ludwigshafen durch. Ein Lob den beiden Mannschaften für ihre Leistungen.

Auf der Alm, da gibt's endlich einen Club-Sieg...

 In der ,,Nürnberger Zeitung" beginnt der Bericht von Martin Messerer wie folgt: „Stadionsprecher Lothar Butkus reagierte schnell: ,Falls Sie es, dröhnte es nach 120 Minuten aus den Lautsprechern der Bielefelder Alm, solange ausgehalten haben, dann sind Sie Zeuge eines historischen Augenblicks geworden: seit Oktober 1982 hat der 1. FC Nürnberg auswärts kein Pflichtspiel mehr gewonnen.' Auf dem Rasen, 50 Meter weiter unten, lagen sich 16 überglückliche Club-Spieler, Trainer Heinz Höher und Manager Manni Müller in den Armen. In einer wahren Schlacht hatte die neuformierte Profi-Truppe des Clubs ihr erstes Husarenstück geliefert. Mit unglaublichem Siegeswillen bezwang sie Arminia Bielefeld vor nur 4300 Zuschauern trotz eines 0:l-Rückstandes in der Verlängerung noch mit 3:1 Toren." Soweit die „NZ".

Trainer Heinz Höher war überglücklich: „Wir haben ja nicht irgendein Spielchen gewonnen, sondern immerhin im Pokal bei einem Bundesligisten. Das müßte meiner jungen Mannschaft eigentlich viel Elan für die beiden nächsten Zweitliga-Auswärtsspiele in Freiburg und Ulm geben. Ich meine: "erst der erste Heimsieg am Mittwoch gegen Duisburg und dann jetzt der erste Auswärtssieg nach fast zwei Jahren - das war eine ganz entscheidende Woche für uns und unseren Neuaufbau."

Nun zum Spiel selbst. Der Club begann gut, hatte keine Scheu und hätte schon zu Beginn in Führung gehen können. Weyerich traf in der 14. Minute mit seinem Kopfball nur die Querlatte, Kneib wehrte zweimal gegen Eckstein ab, dann verpaßte Nitsche mit seinem Kopfball knapp das Tor. Der Club wußte zu gefallen und zu überzeugen. Eigentlich hätte er bis zur Pause mit 2:0 führen können.

Nach der Pause wurde Arminia stärker, doch der Club überstand alle Angriffe und schaffte nach 90 Minuten ein 0:0. Nun kam die Verlängerung und man fragte sich, ob diese jungen Clubspieler diese kommenden 30 Minuten überstehen würden. In der 97. Minute erzielte Ozaki das l :0 für den Bundesligisten. Doch jetzt kam die Trotzreaktion der Nürnberger. Sie nahmen ihr Herz in die Hand und kämpften. Ein Foul von Wohlers an Lottermann brachte in der 100. Minute Elfmeter für Nürnberg. Thomas Brunner verwandelte zum 1:1. Jetzt hatte der Club Oberwasser. Er berannte Bielefelds Tor und stürmte die „Alm". Grahammer und Lottermann vergaben zunächst die Clubführung. Doch in der 113. Minute kam endlich die Sensation: Güttler köpfte eine Grahammer-Flanke zum 2:1 für den Club in Arminia-Tor. Lottermann wurde in der 117. Minute von Kneib gefoult, den folgenden Elfmeter verwandelte Weyerich zum 3:1. Die Sensation war perfekt. Der 2.-Ligist l. FCN schlug den Bundesligisten Arminia auf dessen „Alm" 3:1. Da kannte der Jubel im Club-Team keine Grenzen mehr. Hut ab vor dieser Leistung der Clubspieler!

F. Schäfer

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