Spielbericht aus der CLUB-REVUE Nummer 10 vom Oktober 1984

Der 1. FC Nürnberg bewies in Stuttgart eine großartige Moral. Nach einer torlosen ersten Halbzeit gingen die Kickers sechs Minuten nach der Pause 1:0 in Führung. Doch der Club ließ sich nicht unterkriegen. Nach herrlicher Vorarbeit von Dieter Eckstein köpfte Uli Bittorf in der 56. Minute das äußerst wichtige 1:1.

Immer stärker spielte der Club nun seine Kampfkraft und Kondition aus. Im Endspurt spielte der Club auf Sieg. So forsch hatte man die Nürnberger in diesen letzten 15 Minuten nicht erwartet. Dieter Lieberwirth hatte in der 77. Minute großes Pech, daß sein toller Schuß von Cimander gehalten wurde. Auch in der 86. Minute hielt Cimander einen Schlenzer von Lieberwirth. Doch zwei Minuten vor Schluß riß Dieter Eckstein die Stuttgarter aus allen Träumen und die Clubanhänger von den Sitzen und Stehrängen: nach Lieberwirths Zuspiel reagierte Eckstein eiskalt und schlenzte kunstvoll aus gut 16 Metern den Ball - unerreichbar für Torwart Cimander - ins Toreck zum 2:1 für den Club. Der Sieg für die Nürnberger war perfekt und der Jubel bei Mitspielern, Betreuern, Vorständen und Clubanhang war dementsprechend groß. Präsident Gerd Schmelzer jubelte: ,,Lange genug hatten wir Pech und unterlagen knapp. Jetzt hatten wir endlich einmal das Glück auf unserer Seite!", sprach's und eilte zu jedem Spieler, um ihn persönlich abzudrücken und zu gratulieren. Club-Trainer Heinz Höher lobte den Gegner: „Es war unser bisher stärkster Gegner."

Man sollte bei allem Jubel um den Sieg nicht vergessen, daß die Kickers tatsächlich vor allem in den ersten 45 Minuten stark spielten und der Club einige Male viel Glück hatte. Kargus mußte einige Male in höchster Not retten und was der Club-Torhüter nicht halten konnte, wurde von seinen Vorderleuten schließlich noch auf der Torlinie gestoppt.

Zu bewundern die großartige Moral, die der Club in Stuttgart zeigte.

Dieter Eckstein erzielte in Stuttgart kurz vor Schluß den 2:1-Siegtreffer.

Foto: Forkel