Immer mehr lastet das unbedingte Gewinnenmüssen auf der Club-Mannschaft. Gegen den 1.FC Köln mußte natürlich gewonnen werden, wenn der Anschluß ans Mittelfeld gehalten und nicht der Rutsch zu den Tabellenletzten angetreten werden sollte. Der 1. FCN konnte aber diesen Rutsch nicht verhindern. Er tat viel selbst, um in diesen Sturzflug zu starten.
In den ersten 45 Minuten gegen Köln schien es noch, als könnte der Club wieder mit einem Kraftakt Sieger bleiben. Denn er verstand es, die starken Kölner, die bereits in der 12. Minute durch Allofs in Führung gegangen waren, doch besser in den Griff zu bekommen und kurz vor der Pause auch durch ein schönes Tor von Werner Heck (Trunk leistete die Vorarbeit) auszugleichen. Dabei darf man allerdings nicht vergessen, daß Rudi Kargus dreimal großartig gegen die Kölner gehalten hatte und daß der Club zwei gute Chancen viel zu umständlich nicht verwerten konnte.
Nach der Pause versuchten es die Nürnberger mit mehr Druck.
Sie drängten alle nach vorne, liefen aber immer wieder in die gefährlichen Konter der Kölner. Während vor Schumachers Tor nicht mehr viel Zählbares zustande kam, waren da die Kölner schon erfolgreicher. Nach einem Eckball und einigen Unaufmerksamkeiten der Clubabwehr nützte Hönerbach die Lücke zum 2:1 für Köln. Immer wieder versuchten sich die Clubspieler als Schützen, aber aus einigen guten Angriffen konnte ganz einfach kein Tor erzielt werden. Man war zu überhastet, zu ungenau, zu nervös. Alle Hoffnungen auf wenigstens einen Punkt waren dann dahin, als Littbarski in den Schlußminuten zu einem Solo ansetzte, vier Nürnberger auf engstem Raum versetzte und dann gemütlich den Ball zum 3: l einschoß. Das war für die Kölner berauschend, für die Nürnberger aber deprimierend. So lassen sich Anfänger ausspielen, aber keine Bundesligaprofis.
Nach dieser zweiten Heimspiel-Niederlage in dieser Saison wird es für den l. FC Nürnberg immer enger. Die Mannschaft zeigte gegen Köln einige Ansätze, mehr aber nicht. Das Publikum war enttäuscht. Viele Anstrengungen, die auch für diese Saison gemacht wurden, sind wieder infrage gestellt. Die vielen Kritiker - angefangen vom VIP-Raum über die Tribüne bis zum Stehplatz - wissen natürlich längst, was alles falsch gemacht wurde ...
Bleibt noch zu notieren: wenige Stunden nach dieser Niederlage gegen Köln wurde vom Club bekanntgegeben, daß Udo Klug sich ab sofort nur noch auf seine Aufgabe als Cheftrainer konzentrieren müsse. Seine Manager-Aufgaben übernehmen Klaus Schramm und Arne Hange. Doch das galt nur drei Tage.
Dann kam ein neuer Cheftrainer, Rudi Kröner, und Udo Klug wurde wieder Manager.
F. S.