Es war ein nervöses, keineswegs begeisterndes Spiel. In den ersten 45 Minuten mühte sich der Club ab, verpaßte aber schon in der Anfangsphase eine glatte Führung (Heck, Reinhardt). Mit zunehmender Spieldauer verflachte ' die Partie, wurde zusammenhanglos, ohne Höhepunkte. Die Club-Elf wollte unbedingt gewinnen und mit diesem Sieg über Fortuna praktisch schon alles klar machen im Kampf gegen den Abstieg. Doch immer verkrampfter wirkten die Spieler. Es gelang immer weniger, und als dann von den Rängen die ersten Pfiffe ertönten, war's mit dem Selbstvertrauen der Club-Truppe bis zur Pause völlig aus.
Und dennoch: Nach dem Wechsel kam der Club mit viel Unternehmungsgeist und dem Willen, jetzt endlich alles zu entscheiden. Und kaum waren die ersten Sekunden der zweiten Halbzeit vergangen, führte der Club durch Werner Dressel 1:0. Als dann zehn Minuten später Eder im Strafraum gefoult wurde und Weyerich den Elfmeter zum 2:0 verwandelt hatte, da glaubte man an den Sieg und die zwei wichtigen Punkte. Nur:
Die Zuschauer wollten nun mehr sehen als dieses 2:0 und diese zwei Punkte. Das Ballhalten, das auf Sicherheit und auf jede Risiko Vermeidung angelegte Club-Spiel nach dem 2:0 behagte dem Publikum nicht. Pfiffe und Aufhören-Rufe kamen immer stärker, der Club wollte besser spielen, offensiver und aggressiver werden.
Doch plötzlich bekam Düsseldorf immer mehr Übergewicht, wurde dominierend und nützte im Endspurt dann Nürnberger Fehler aus: Nach Weyerichs Abwehr stand Fach 18 Meter völlig ungedeckt vor dem Club-Tor und schoß flach zum 2:1 ein. Nervöse, hektische Schlußminuten. In der 90. Minute war's dann auch passiert: Flankenball vor das Club-Tor, Kargus stieg hoch, Thiele stieg hoch, er kam mit dem Kopf an den Ball und schon hieß es 2:2.
Große Enttäuschung bei allen Beteiligten - bei Zuschauern, Spielern, Trainer, Vorstand. Großer Jubel dagegen bei den Düsseldorfern über diesen wichtigen Punkt. Ehrlich: Verdient hatten sie ihn. Und dennoch: Herzugeben hätte der Club diesen einen Punkt nicht mehr brauchen.
F.S.