Ohne Übertreibung, diese Partie, das letzte Heimspiel der Vorrunde, war das Beste, was der 1. FC Nürnberg in dieser bisherigen Saison 1981/82 daheim zu bieten hatte. Nicht nur das 4:2 über den 1. FC Kaiserslautern begeisterte. Auch das gesamte Spiel und die Tore hatten es den Zuschauern angetan. Daß nur 13500 im Stadion waren, stimmte betrüblich. Denn so ein Spiel hätte endlich einmal eine Kulisse von 30 000 bis 40 000 verdient. Sie hätten ihre helle Freude daran gehabt.
Der Club spielte so, wie es sich Manager-Trainer Udo Klug vorstellte und wünschte. Jeder in der Clubelf war in Bewegung, jeder war gefährlich. Und Udo Klugs „Risiko", Horst Weyerich nach seiner Sperre - er hatte nach seinem Platzverweis in Darmstadt sechs Wochen erhalten - nicht als Libero, sondern als Nummer 8 einzubauen, hatte Erfolg. Denn Weyerich fühlte sich zwar nicht so wohl auf dieser Position, spielte aber recht ordentlich mit und hatte am Ende mit seinem Kopfball an die Querlatte noch großes Pech.
Wie gesagt, die Zuschauer waren begeistert, zumal der Club bereits nach 17 Minuten mit 2:0 in Führung lag. Jürgen Täuber hatte aus 25 Metern unter die Querlatte geknallt, und dann erzielte Werner Heck aus der Drehung heraus sein wohl bisher schönstes Tor für den Club. Die Lauterer hatten durch Briegel in der 27. Minute ihre beste Chance, doch Kargus hielt. Doch in der 43. Minute schaffte Briegel doch das 2:1.
Nach dem Wechsel vorübergehend ein starker 1. FC Kaiserslautern. Der Club kam in Schwierigkeiten. Es gab auf dem glatten Boden manches Problem, und die Lauterer vergaben auch manch gute Chance. Werner Heck erlöste den Club mit seinem Tor - aus spitzem Winkel erzielt - zum 3:1. Denn nach Melzers Schuß zum 3:2 konnte Herbert Heidenreich kurz vor Schluß mit seinem Kopfball auf 4:2 erhöhen. Es war Heidenreichs erstes Bundesligator in dieser Saison.
Wie gesagt, ein gutes Spiel - trotz schlechter Bodenverhältnisse. Beim Club lieferte Werner Heck sein wohl bisher bestes Spiel. Knoten endgültig geplatzt, Werner? Weiter so!
F. S.