Erstes Bundesligaspiel in der neuen Saison, erste Enttäuschung. Nicht die Niederlage an sich, sondern wie sie hingenommen wurde, enttäuschte die vielen Fans, die nach Bochum gereist waren. Der Club spielte zu harmlos, zu wenig engagiert, zu gehemmt, zu einfallslos. Man könnte noch so vieles aufzählen, was die Clubspieler gegenüber den Bochumern nicht auf den Platz brachten.
Am Ende war das 2:0 des VfL hochverdient, und der Club konnte eigentlich froh sein, daß es nur bei diesem 2:0 blieb. Kargus, mit einigen tollen Paraden, verhinderte eine höhere Niederlage. Trainer Heinz Elzner mußte eingestehen, daß man nur eine Chance im Ruhrstadion gehabt hätte, wenn man das 0:0 in die Pause gerettet hätte.
Aber man kann nicht 0:0 spielen, wenn gegnerische Stürmer völlig ungedeckt fünf Meter vor dem Clubtor stehen und einen Flankenball einköpfen können. So geschehen in der 34. Minute, als Bittorf - Hintermaier hatte ihn nicht gestört - flanken konnte und Patzke dann völlig ungehindert, nur noch seinen Kopf hinzuhalten brauchte. Bis zur Pause wurde der Club streckenweise in seine eigene Hälfte „eingeschnürt".
Erst nach der Pause konnte sich Nürnberg lösen, und als dann Brunner für Heck und Trunk für Heidenreich kamen, geschah auch vor dem Bochumer Tor etwas mehr. Aber ernstlich in Gefahr kam an diesem Nachmittag VfL-Schlußmann Mager nie. Es gab einen einzigen Schuß, den Mager halten mußte: einen harmlosen Freistoß von Hintermaier. Das ist zu wenig, um auswärts erfolgreich zu sein.
Bochum war an diesem 1. Spieltag gewiß kein starker Gegner. Aber er kämpfte von der 1. Minute bis zum Schlußpfiff. Von den meisten Clubspielern, mit wenigen Ausnahmen wie Stocker, Kargus, Weyerich, konnte man das nicht sagen. Kurz: ein verkorkster Auftakt.
F. S.