Vorrunden-Abschluß in Nürnberg. Bayer Leverkusen? Ach, wer ist das denn schon! So ungefähr war die Stimmung auf den Rängen. Man wollte unter allen Umständen siegreich das alte Jahr verlassen. Die Mannschaft wollte es auch. Ganz bestimmt. Und sie begann auch mit diesem Willen.
Nach zwei Minuten die erste dicke Chance, nach vier Minuten die zweite, nach sechs Minuten die dritte dicke Chance und nach acht Spielminuten das 1:0 für den Club. Reinhardt hatte mustergültig geköpft, der Ball sauste, von Norbert Eder noch ganz leicht abgefälscht, ins Leverkusener Tor.
Jubel auf den Rängen, und noch mehr Hoffnung auf einen großen Sieg. Der Club blieb überlegen, weitere Chancen wurden herausgespielt, nur das 2:0 nicht geschossen. Würde dieses 1:0 zur Pause bis zum Schluß reichen?
Als der Club wiederkam, die Leverkusener nun aber zu spielen und zu stürmen begannen, da wurde der Club immer unsicherer, in die eigene Hälfte gedrängt, und keiner der Club-Elf war mehr zu sehen, der aus der Abwehr und natürlich aus dem Mittelfeld heraus für Ruhe und Gegendruck sorgte. So kam eigentlich, was kommen mußte: Die Bayer-Elf wurde immer stürmischer. Rudi Kargus verhinderte einige Male noch den Ausgleich, doch sieben Minuten vor Schluß war's dann passiert: Flanke von rechts, Szech hechtete sich vor Kargus in diesen Flankenball, und das Leder trudelte zum 1:1 ins Nürnberger Netz.
Aus, vorbei, kein Sieg zum Abschluß. Als Schiedsrichter Robert Walz abgepfiffen hatte, begann erst das Pfeifen so richtig von den Rängen. Das hatte die Mannschaft wirklich nicht verdient. Man hätte doch wenigstens ein wenig die Leistungen in dieser Vorrunde anerkennen können. Aber man vergißt einfach zu schnell. Wir sind nicht (noch nicht) mehr oder besser als Bayer Leverkusen zum Beispiel.
F. S.