Das 4:1 klingt brutal! Es drückt nicht die Gesamtleistung der Clubmannschaft in diesem Pokal-Halbfinalspiel im Düsseldorfer Rheinstadion aus. In der 90. Minute stand die Partie 1:1 und nach dem Schlußpfiff dieser regulären 90 Minuten mußte verlängert werden. Diese Verlängerung war unnötig wie ein Kröpf. Schon in der ersten Spielhälfte hätte der Club seine Chance wahren müssen, hätte seine Chancen nützen müssen. Das Endspiel in Hannover gegen Hertha BSC Berlin war jedenfalls zum Greifen nahe! Der Club spielte gut und lehrte den Düsseldorfern das Gruseln. Gleich nach zwei Minuten ging der Club 1:0 in Führung. Eigentlich in einem Pokal-Auswärtsspiel ein Traumstart. Dieser Schmider-Treffer gab sichtlich Auftrieb, Selbstvertrauen. Durch die Mannschaft ging ein Ruck. Ehe Thomas Allofs in der 31. Minute das 1:1 schaffte, hätte der Club schon 2:0 oder gar 3:0 in Führung liegen können. Die alte Leier: Torchancen hätten sie schon, die Clubspieler, nur ins Tor schießen, das fällt ihnen zu schwer. Bis zur Pause ein Berkemeier-Freistoß ans Außennetz, eine tolle Chance von Schmider, doch er verpaßte aus acht Metern. Dann nach der Pause Gelegenheit für Szymanek, doch Baltes wehrte für Daniel ab. Und dann verpaßte Szymanek kurz vor Schluß auch noch den durchaus möglichen Siegestreffer.
Also Verlängerung. Schmider schoß an Daniel - aber auch am Tor vorbei. Dann kam's über Gerd Hummel, der bis zur Verlängerung großartig gehalten und erst die Verlängerung ermöglicht hatte, wie ein Donnerschlag: 2:1 durch Seel, 3:1 durch Bommer und 4:1 durch Günther. Was machte es da noch aus, daß Weyerich Sekunden vor Schluß einen Elfmeter nicht verwandeln konnte? Da war das Aus im Pokal schon gesprochen.
Noch einmal: Der Club spielte bis zur 90. Minute großartig, doch wer so viele Chancen ausläßt, kann einfach nicht ins Pokalendspiel kommen. Die Tür zu diesem Finale stand weit offen - auch in Düsseldorf. Und der Club hat über weite Strecken gezeigt, daß es ihm ernst war, dieses Finale zu erreichen. Trotz des 1:4 - ein Lob der Mannschaft. Es war ein guter Pokalabschluß - trotz der Niederlage.
F. S.