Deutsch-deutscher Sportverkehr. Der 1. FC Nürnberg trat am 9. Mai 1979 mit seiner Lizenzspielermannschaft beim DDR-Oberligisten 1. FC Lokomotive Leipzig im Zentralstadion an. Der einzige Nürnberger Journalist, der die Einreisegenehmigung nach Leipzig bekam, war Jürgen Frauer von den >Nürnberger Nachrichten<. Hier einige Auszüge aus seinem Spielbericht:
Die gut 25 000 Zuschauer waren bitter enttäuscht von den Leistungen beider Mannschaften. Es gab sogar FCN-Rufe im Zentralstadion; sie kamen offensichtlich von DDR-Anhängern des Clubs, denn der erwartete Fanbus aus Nürnberg war in Leipzig nicht eingetroffen. Aber die gutgemeinten Anfeuerungen konnten dem Club über sein sattsam bekanntes Dilemma nicht hinweghelfen. Es gibt im Nürnberger Sturm keinen Vollstrecker.
Schon in der zweiten Minute fiel das alles entscheidende Tor. Kühn war der glückliche Torschütze, als die Club-Abwehr nach einem Rettungsversuch von Hummel den Ball nicht mehr aus der Gefahrenzone brachte. Dennoch war Nürnberg noch lange nicht verloren. Nach der verkorksten ersten Hälfte übernahm der Club im zweiten Abschnitt die Initiative, doch nur ein Weitschuß von Jürgen Täuber konnte Lok-Torhüter Stötzner in Verlegenheit bringen.
Recht eigenartig ging der DDR-Schiedsrichter Kulicke zu Werke. Das bißchen Spielfluß erstickte der >Unparteiische< im Ansatz. Selbst die Zuschauer pfiffen, als Kulicke die Nürnberger zu deutlich benachteiligte. Ein Elfmeter wäre sicher für den Club drin gewesen.