Das spielfreie Faschingswochenende bot sich geradezu an, ein Lokalderby in Freundschaft abzuschließen. Club und Fürth einigten sich auf die Partie am Faschingssamstag im Ronhof, um beiden Vereinen etwas Geld in die Kassen zu bringen. 6600 zahlende Zuschauer waren im Ronhof, doch was sie von der Club-Mannschaft zu sehen bekamen, war mehr als beschämend. Fürths ehrgeizige Truppe siegte mit 2:1 (2:1) und dieser Erfolg war verdient. „Er hätte sogar noch höher ausfallen können“, lobte Club-Trainer Zapf Gebhardt die gute Leistung der Fürther Mannschaft (über Gebhardts Reaktion nach diesem Lokalderby lesen Sie bitte die Rubrik „Cheftrainer Robert Gebhardt meint“.
Gewiß, mit Szymanek, Klaus Täuber und Heidenreich fehlten Stürmer, die vielleicht für ein besseres Ergebnis gesorgt hätten. Aber auch so mußte der Club eine wesentlich bessere Vorstellung geben, als dies tatsächlich der Fall war. Weder von Hoeneß noch von Schmider noch von Stocker oder auch Berkemeier gingen entscheidende Impulse aus. Schon nach drei Minuten hätte Fürth durch Heubeck in Führung liegen können, doch Gerd Hummel lenkte den Ball gerade noch an die Latte.
Fürth zeigte wesentlich besseres Spiel, doch der Club ging in der 31. Minute überraschend durch Zivaljevic in Führung. Nur vier Minuten dauerte die Freude des Clubanhanges. Nach einem Eckball nützte Kirschner zehn Meter vor dem Clubtor Unachtsamkeiten seiner Bewacher und glich zum 1:1 aus.
Dann rettete Hummel gegen Hinterberger. Eine Fehlentscheidung von SR Fleischer brachte Sekunden vor der Pause (eigentlich waren da schon 47 Minuten gespielt) einen Freistoß für die Fürther. Kirschner knallte zum 2:1 ein.
Nach der Pause zwar leichte Überlegenheit des 1. FCN, doch Fürths Konter waren gut angelegt und Heinlein aus acht Metern sowie Ritschel vergaben klare Chancen. Im Endspurt wurde die eher langweilige Partie etwas hektischer. Warum SR Fleischer drei Minuten lang nachspielen ließ, blieb sein Geheimnis. Jedenfalls passierte just Sekunden vor seinem Schlußpfiff eine Aktion, die Norbert Eder - bereits mit der gelben Karte verwarnt - die rote Karte und damit den Platzverweis einbrachte.
Es gab viel Aufregung, denn die Aktion war alles andere als Foulspiel und rechtfertigte keinesfalls diesen Platzverweis. Was sich Herr Fleischer dabei gedacht hatte? In einem Amateurspiel gäbe es für so eine Szene (nach einer gelben Karte) vielleicht eine Zeitstrafe. Im Profilager aber entscheidet ein Schiedsrichter mit so einem Platzverweis vielleicht über das Wohl und Wehe eines Vereins.
Für die Statistiker: Im Ronhof standen sich Club und Kleeblatt im 222. Lokalderby gegenüber.
Es war der 59. Sieg für die Fürther bei bisher 126 Siegen für den Club und 37 Unentschieden. Tore: 522:301 für Nürnberg.