War der 8, April der entscheidende Tag im Kampf um den 1. Tabellenplatz in der II. Bundesliga Süd und damit in der Entscheidung um den direkten Aufstieg in die l. Bundesliga? Das zum >EndspieI< hochgejubelte Duell zwischen SV Darmstadt 98 und dem 1. FC Nürnberg wurde vor 25000 Zuschauern zu einer echten >Revanchepartie< der Hessen für die 4:6-Niederlage in Nürnberg. Man schlug und trat von der ersten Minute an.
Kein Wunder, daß Manfred Drexlers direkter Gegenspieler, Günter Dämpfling, schon in den Anfangsminuten mit einem klassischen Ellenbogenhieb in die rechte Rippengegend fast kampfunfähig und eine Viertelstunde später erneut mit einem Schlag endgültig spielunfähig vom Platz gehen mußte. Damit war ein wesentlicher taktischer Schachzug von Trainer Horst Buhtz über den Haufen geworfen.
Dennoch hielt die Abwehr bis zur Pause ein 0:0. Darmstadt wurde immer nervöser, fand nicht zu seinem Spiel. Die Chance auf einen Punkt bestand. Doch neun Minuten nach Wiederbeginn war die Entscheidung gefallen: Bei einem Freistoß wurde Clubtorwart Manfred Müller beim Herauslaufen gefoult und behindert, Drexler konnte ungehindert zu Cestenaro köpfen und der - völlig frei und unbedrängt - lenkte den Ball ebenfalls per Kopf zum 1:0 ins Club-Tor. Warum Schiedsrichter Engel - er leitete sehr >heimstark< - den Angriff auf Müller nicht mit Freistoß für den Club ahndete, wird wohl sein Geheimnis bleiben.
Nach dieser Darmstädter Führung tat der Club zu wenig, um eventuell noch ein Remis zu schaffen. Aus Abwehr und Mittelfeld kam selten Konstruktives. Die Sturmspitzen blieben ohne Biß. Erst in der allerletzten Minute traf Klaus Täuber noch das Torholz. Aber da stand es bereits 2:0 durch Webers Kopfball - wieder völlig ungedeckt - aus fünf Metern Entfernung.
Ob dieses 2:0 bereits alles für die Darmstädter entschieden hat, müssen die nächsten Wochen zeigen. Die Clubmannschaft darf aber keinesfalls in den Fehler verfallen, nun vielleicht zu resignieren und diesen 1. Platz schon abzuschreiben.
F. Schäfer