Die Spiele zwischen dem CLUB und den KICKERS sind nach wie vor lebendig geblieben. Ein Zusammentreffen beider Rivalen zieht noch immer viele Fußballfreunde an. Zudem hatte diese Begegnung besonderen Reiz. Offenbach wollte den Anschluß an die Führungsspitze nicht verlieren, der Club war bestrebt, sich in dieser Position weiter zu behaupten. Dennoch wurden die Grenzen des Erlaubten nicht überschritten. Allerdings waren harter Einsatz und verbissene Zweikämpfe Trumpf; vielleicht hatte Schöll darunter am meisten zu leiden, als man auf Offenbacher Seite erkannt hatte, welch' ungemein wertvoller Spieler er an diesem Tage war. Mit ihm sind in einem Atemzug Torhüter Müller, Libero Weyerich und mit Abstrichen Offensiv-Verteidiger Stocker zu nennen. Alle anderen haben sich ob ihres Einsatzes und Kampfgeistes ein dickes Lob verdient.
Die Offenbacher hatten zwar optische Feldvorteile und bessere Tormöglichkeiten, aber letzten Endes war das Unentschieden gerecht. Das Rezept von Trainer Buhtz ging auf, defensiv zu beginnen, den Gegner frühzeitig zu stören und eng zu decken. Gleichwohl war das Spiel nie einseitig und bot spannende Szenen vor beiden Toren.
Trotz seiner Zweitklassigkeit wirkt der Club noch immer als Zuschauermagnet. Man kann gut verstehen, wenn viele Vereinsvorstände der 2. Bundesliga-Süd keinesfalls begeistert wären, wenn diese junge, begeisterungsfähige Truppe aufsteigen würde. Freilich, noch ist es noch nicht soweit, aber die auswärtigen Mitglieder und Anhänger blicken wieder hoffnungsvoller und mit Zuversicht in die alt-ehrwürdige Noris, wo seit Jahrzehnten bedeutsame Fußballgeschichte geschrieben wurde. Der begonnene Weg sollte mit Besonnenheit und Raison fortgeführt werden, ohne dafür zurückzuscheuen, eine sich bietende Gelegenheit beim Schopf zu fassen. Verdiente alt-ehrwürdige Namen - auch in der Vorstandschaft! - sind verschwunden, neue Talente stehen auf dem Sprung und geben neuen Auftrieb.
Wir auswärtigen Mitglieder und Anhänger, die den CLUB - unseren Club - nur sporadig sehen, hoffen weiterhin auf erfreuliche Nachrichten aus Nürnberg!
Hermann Weber, Neckarsteinach