Die Euphorie währte nicht lange. - Eine Woche nach dem Mannheimer Höhenflug zwang der bislang enttäuschende FC Augsburg den Club zu einer unerwarteten „Bruchlandung". Nichts, aber auch rein gar nichts erinnerte an den vor 8 Tagen von Freund und Feind hochgelobten 1. FCN. Schon der Auftakt ließ schlimmes ahnen. Augsburgs hervor ragender Linksaußen Hoffmann schlug bereits in der 2. und in der 10. Minute aus gravierenden Abwehrfehlern Kapital.
Zwar gelang Geinzer (30. Minute) nach Zuspiel Pechtolds der Anschlußtreffer, aber fast postwendend (32. Minute) erzielte Vöhringer das l :3. Vorausgegangen war ein unberechtigter Freistoß, doch nicht SR Drehers Fehlentscheidung, sondern eine erneut zu löchrige Clubabwehr ließ den Schützen unbehindert einköpfen.
Bis zur Halbzeit hatten die weitaus schneller und durchdachter spielenden Gäste noch zwei glasklare Chancen.
Eine Kabinenpredigt von Trainer Horst Buhtz bewirkte, daß der Club nach Seitenwechsel nahezu pausenlos das Augsburger Tor berannte. Allein, wie zu Tilkowskis Zeiten boten die Nürnberger vornehmlich „Brechstangen-Fußball". Dennoch konnte Nüssing nach Vorarbeit von Sturz und Walitza per Kopfball (51. Minute) auf 2:3 verkürzen.
Eine Wende schien sich anzubahnen, aber im Tor der konditionell abbauenden Fuggerstädter stand mit Modick ein ausgezeichneter Schlußmann. Zudem traf Sturz in der 61. Minute nur das Torholz. Just als das 3:3 minutenlang in der Luft hing, nutzte Hoffmann eine der wenigen Konterchancen. Er versetzte die nach wie vor konfuse Clubabwehr und schoß am herausstürzenden Müller vorbei zum 2:4 ein.
Wenig später ließ sich der gesundheitlich nicht ganz intakte Dieter Nüssing auswechseln. Vermutlich trug dazu die Gefahr, nach vorausgegangener gelber Karte, auch noch die rote sehen zu müssen mit bei. Aber was soll's! Die Partie war zu diesem Zeitpunkt bereits „verkorkst".
Zu registrieren bleibt noch ein weiterer Torholztreffer von Sturz (81. Minute) und eine elfmeterreife „Rettungsaktion" von Clubtorhüter Müller (87. Minute).
A.W.