Der Club konnte auch in seinem vorletzten Auswärtsspiel an die zuletzt gezeigten guten Leistungen anknüpfen und einen wichtigen Punkt aus Hof entführen. 13000 Zuschauer, darunter etwa 3000 Clubfans, leider auch wieder Jugendliche, die bereits vor Spielbeginn durch Schlägereien, Anpöbelungen und Flaschenwürfen auffielen, brauchten ihr Kommen nicht zu bereuen. Sie sahen ein interessantes Fußballspiel, in dem mit allen erlaubten Mitteln gekämpft, gespielt und, was besonders hervorzuheben ist, auch aus allen Lagen geschossen wurde.
So standen anfangs und auch später insbesonders die beiden Torhüter Kleider und Schwarzwälder im Brennpunkt des Geschehens. Bei zahlreichen Schüssen aus kurzer Entfernung und auch aus der zweiten Reihe gehörten sie durch herrliche Paraden und erstaunliche Fangsicherheit zu den Besten ihrer Mannschaft. Eine deutliche Leistungssteigerung zeigte vor allem Schwarzwälder, der immer richtig stand und glänzend reagierte. Dennoch konnte er nicht verhindern, daß Zapf in der 32. Minute, nachdem er zwei Clubspieler, die einen Pfiff des Schiedsrichters gehört hatten, austrickste und unhaltbar aus halblinker Position zum l :0 einschoß. Dieser Rückstand brachte unsere Mannschaft aber keineswegs aus dem Gleichgewicht. Im Gegenteil, die spielerische Überlegenheit und eine weitere Steigerung des Tempos brachten noch vor der Pause zahlreiche Ausgleichsmöglichkeiten, die aber vergeben wurden.
Gleich nach Wiederbeginn wurde Pechtold, der sich mit Stocker in überlegten Vorstößen auf das Hofer Tor ablöste, von Lippert im Strafraum umgestoßen, was Schiedsrichter Riegg aus Augsburg zum Anlaß nahm, Elfmeter für den Club zu geben. Der Strafstoß wurde in der 48. Minute von Petrovic sicher verwandelt. Dieser Ausgleichstreffer gab unserer Mannschaft weiter Auftrieb, der sich in deutlicher Feldüberlegenheit ausdrückte, zumal einige Hofer konditionell etwas abbauten. Mehrmals hingen Clubtore förmlich in der Luft. Aber mit viel Können, aber auch mit etwas Glück vermochten die Oberfranken über diese Drangperiode hinweg zu kommen. Sie ließen sich auch durch das Auswechseln von Lachmann gegen Walitza nicht sonderlich beeindrucken und blieben mit ihren meist steil vorgetragenen Gegenangriffen bis zum Schluß gefährlich.
Wenn deshalb von unserer Seite das 1:1 in den letzten 10 Minuten bewußt gehalten wurde, so war das durchaus richtig. Die Chance, ein Spiel in der 90. Minute und später noch zu gewinnen, hat man nicht immer. In der derzeitigen Lage (nur noch zwei Spiele) ist ein Punkt wichtiger als trotz deutlicher Überlegenheit eine Niederlage zu riskieren, die man noch vor Spielbeginn einkalkulieren mußte.
Freuen wir uns über den Teilerfolg unserer Mannschaft, die gerade im entscheidenden Teil der Saison eine gute Form zeigt und mit etwas mehr Kaltblütigkeit und Schußglück das vorgegebene Ziel, Aufstieg in die Bundesliga, erreichen wird.
miho