Ein erfreulicher Rückrundenauftakt für den Club! Immerhin bestand die Gefahr, daß der 1. FC Saarbrücken seinen Vorsprung auf vier Punkte ausbaut. Um dies zu verhindern, mußte die Mannschaft in Pirmasens einiges bieten, und das tat sie auch. Die Abwehr leistete gute Arbeit.
In hervorragender Form präsentierte sich vor allem Franz Schwarzwälder, der besonders bei hohen Bällen beeindruckte. Zum absoluten Stammspieler hat sich Außenverteidiger Peter Stocker entwickelt. Genau wie er dürfte auch Mittelfeldspieler Günter Dämpfling seinen Weg machen. Auf diese und andere junge Talente muß der Club in Zukunft bauen! Während es im Mittelfeld kaum Probleme gab, durfte man auch in Pirmasens eine gewisse „Krankheit" im Sturmspiel nicht übersehen. Zu viele Kombinationen wurden von Anfang an durch die Mitte vorgetragen oder liefen zu früh in der Mitte zusammen. Besonders gegen Spitzenmannschaften können dadurch entscheidende Punktverluste Zustandekommen. Petrovic und Meininger, zwei für den Club ohne Zweifel wertvolle Spieler, liefen in Pirmasens mit der Nr. 7 bzw. Nr. 11 aufs Feld. Beide können das Flügelproblem nicht oder noch nicht ausreichend lösen. Andererseits dürfte es bei der gegebenen Situation keine bessere Aufstellungsmöglichkeit geben...
Zum Spielverlauf: Die 7 000 Zuschauer sahen in der ersten Halbzeit eine von beiden Mannschaften offensiv geführte Partie. Ein Schuß, der neben Schwarzwälder am Pfosten landete, hätte zwar Pirmasens die l :0-Führung bringen können, andererseits besaß der Club, technisch und läuferisch dominierend, mehr erfolgversprechende Chancen. Während Petrovic und auch Walitza mit einem Schuß aus der Drehung an Pudelko noch scheiterten, konnte Nüssing den Pirmasenser Torhüter in der 38. Minute mit einem herrlichen Kopfball nach einem gefühlvollen Freistoß von Walitza bezwingen.
Zwei Minuten nach der Pause, nachdem Schwarzwälder den möglichen Ausgleich verhindert hatte, hämmerte Walitza das Leder unter die Latte des Pirmasenser Tores. Nach Befragen des Linienrichters entschied SR Schumann auf Tor, Daß dieser Treffer praktisch entscheidenden Charakter hatte, merkte man in der Folgezeit. Der Club ließ nun Ball und Gegner nach Belieben laufen. Kurz vor Schluß fiel das 0:3 durch Petrovic, der einen Foulelfmeter sicher verwandelte. Majkowski, nach der Pause für Geinzer ins Spiel gekommen, war davongezogen und im Strafraum zu Fall gebracht worden.
Achim Klos, Lindenfels